Zecken-Impfung: Wann vollständiger Schutz gegen FSME besteht
Wer in ein FSME-Risikogebiet reist, stellt sich die Frage nach der Impfung. Wann besteht vollständiger Schutz? Ist eine schnelle Zecken-Impfung möglich?
Hamm - Der Urlaub in einem FSME-Risikogebiet steht an – oder man wohnt gar in einem der betroffenen Regionen und will auf Nummer sicher gehen. Im Frühjahr 2023 denken viele über eine Impfung gegen Zeckenbisse nach. Fern hält das die Insekten zwar nicht. Dazu kann man andere Schutzmaßnahmen treffen. Mit einer Impfung senken Menschen jedoch das Risiko, folgenschwer zu erkranken. Doch wann ist eine Impfung sinnvoll? Und wann wirkt der vollständige Schutz?
FSME-Impfung: Wann vollständiger Schutz gegen Zecken besteht
Grundsätzlich empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eben jenen Menschen eine FSME-Impfung, die vermehrt mit Zecken in FSME-Risikogebieten in Kontakt kommen könnten. Das gilt sowohl für Reisende als auch Personen, die beruflich im Freien arbeiten. Darunter zählt besonders die Forst- sowie Landwirtschaft. Ist der Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet – es gibt auch welche in Nordrhein-Westfalen – geplant, sind bei der Impfung wichtige Dinge zu beachten:
- Der volle Impfschutz wird in der Regel nach drei Impfungen erreicht.
- Nach der 1. Impfung erfolgt die 2. Impfung etwa zwei bis zwölf Wochen später.
- Die 3. Impfung ist fünf bis zwölf Monate später fällig.
Der Impfschutz hält mindestens drei Jahre. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sei bei 99 Prozent der Geimpften mit einem vollständigen Schutz gegen FSME auszugehen. Aber: Wer kurzfristig plant, muss nicht unbedingt ein Jahr warten, bis nahezu vollständiger Schutz besteht. Bereits nach zwei Impfungen besteht bei 98 Prozent der Menschen ein Schutz, der allerdings nur etwa ein Jahr anhält.
Geht die FSME-Impfung auch schneller? Maßnahmen bei kurzfristigen Reisen
Je nach Hersteller werden verschiedene Impfschemata bereitgestellt. Bedeutet: Wer kurzfristig eine Reise in ein FSME-Risikogebiet plant, kann eine Schnellimpfung beantragen. Die zweite FSME-Impfung kann so schon nach sieben bis 14 Tagen abgeholt werden. Impft man sich dann fünf bis 12 Monate später ein drittes Mal, besteht auch hier ein nahezu vollständiger Schutz für drei Jahre.
Eine Auffrischungsimpfung erfolgt nach drei Jahren. Laut einer Studie ist auch dann der FSME-Schutz fünf bis zehn Jahre nach Erhalt der Grundimmunisierung inklusive Auffrischungsimpfung gut bis sehr gut. Bei folgenden Altersgruppen konnten den Angaben des RKI zufolge auch nach sieben Jahren noch protektive Antikörper festgestellt werden:
- 93% der 18- bis 49-Jährigen
- 82% der 50- bis 60-Jährigen
- 50% der über 60-Jährigen
Ist ein Zeckenbiss bereits erfolgt, kann auch eine schnelle FSME-Impfung nicht unbedingt schützen. Zumal der Impfschutz erst nach zwei Teilimpfungen erreicht wird. Antikörper benötigen in der Regel sieben bis 14 Tage, ehe sie gebildet werden.