Stiko empfiehlt Booster mit speziellem Omikron-Impfstoff
Im Kampf gegen das Coronavirus hat die Stiko eine neue Empfehlung für Booster-Impfungen ausgesprochen. Es geht um spezielle Omikron-Präparate.
Berlin - Es ist ruhiger geworden um Corona, doch weg ist das Virus nicht. Experten wie Top-Virologe Christian Drosten erwarten noch vor dem Winter eine neue Corona-Welle. Das neue Infektionsschutzgesetz sorgt dafür, dass Millionen Deutsche am 1. Oktober ihren bisherigen Impfstatus verlieren. Umso wichtiger ist eine Auffrischimpfung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat nun ihre Empfehlungen für die Booster-Spritze geändert.
Expertengruppe | Ständige Impfkommission (Stiko) |
Gründung | 1972 |
Übergeordnete Behörde | Robert Koch-Institut |
Stiko empfiehlt Corona-Booster mit angepasstem Omikron-Impfstoff
Die Stiko spricht sich bei Corona-Auffrischimpfungen für den bevorzugten Einsatz der neuen, an die Omikron-Variante angepassten Präparate aus. Die Stiko schätzt sie als „sicher und gut verträglich“ ein. Es gebe eine große Ähnlichkeit zu den bisherigen mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19. In Deutschland gelten ab Herbst neue Corona-Regeln - Test- und Maskenpflicht kehren zurück.
Die Empfehlung bezieht sich sowohl auf die kürzlich zugelassenen BA.1-Impfstoffe als auch auf ein noch etwas neueres BA.4/BA.5-Vakzin. Beide lösten verglichen mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten aus (Alles zu Symptomen und Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit Omikron). Hinzu kämen gleichbleibend gute Antworten gegen die Variante aus der frühen Phase der Pandemie.
Eine erste Auffrischimpfung (dritte Dosis) wird nach wie vor für Menschen ab 12 Jahren empfohlen - „im Regelfall 6 Monate nach abgeschlossener Grundimmunisierung oder durchgemachter Infektion“. Zu den Gruppen, denen die Stiko schon länger eine zweite Booster-Spritze (vierte Dosis) empfiehlt, zählen neben Menschen ab 60 Jahren auch Risikopatienten wie Immungeschwächte ab 12 Jahren, Pflegeheimbewohner und Personal im Gesundheits- und Pflegebereich. Auch hier gilt in der Regel ein Abstand von sechs Monaten zur vorherigen Impfung oder Infektion.
Stiko-Empfehlung: Angepasste Omikron-Präparate „sicher und gut verträglich“
Bei besonders gefährdeten Menschen wie Hochbetagten und Patienten mit Immunschwäche könne es abhängig von bisherigen Impfungen und Infektionen sinnvoll sein, noch eine fünfte Dosis zu verabreichen, teilte die Stiko weiter mit. Wenn bei Kindern von fünf bis elf Jahren eine besondere Indikation für eine Booster-Impfung bestehe, sollen laut Stiko-Beschluss weiterhin die bisherigen Impfstoffe verwendet werden, die für diese Altersgruppe empfohlen und zugelassen sind.
Nach Einschätzung des Expertengremiums dürften insbesondere Menschen, die sich im Zuge der Omikron-Welle seit Ende 2021 nicht mit dem Coronavirus angesteckt haben, von einer Auffrischung mit einem fortentwickelten Impfstoff profitieren. Wer aber kürzlich bereits gemäß der bisherigen Empfehlung eine Auffrischimpfung mit den herkömmlichen Präparaten erhalten habe, benötige „keine gesonderte Extra-Impfdosis mit einem angepassten Impfstoff“. (mit dpa)