PCR-Test: Was der CT-Wert beim Corona-Nachweis bedeutet
Will man eine Corona-Infektion nachweisen, ist der PCR-Test der sicherste Weg. Dabei fällt oft der Begriff „CT-Wert“. Doch was ist das?
Hamm - Bei einem Corona-Schnelltest ist es ganz simpel: Entweder er ist positiv oder negativ. Der gefürchtete zweite Balken mag manchmal blasser, manchmal intensiver angezeigt werden. Aber klar ist: Ist er zu erkennen, muss der Test als positiv gewertet werden. Bei dem PCR-Test - von Experten auch gerne als Goldstandard der Corona-Tests bezeichnet - verhält es sich nicht ganz so einfach. Denn durch diesen Nachweis wird der CT-Wert ermittelt. Was genau hat es mit diesem Begriff auf sich?
Bundesland | Deutschland |
Hauptstadt | Berlin |
Bundeskanzler | Olaf Scholz |
PCR-Test: Welche Rolle spielt der CT-Wert beim Corona-Nachweis?
Kurz und vereinfacht gesagt: Durch den PCR-Test wird nicht nur ermittelt, ob man mit Corona infiziert ist oder nicht, sondern auch, wie ansteckend man ist. Dabei gilt: je höher der CT-Wert, desto niedriger die Infektiosität. Um eine eindeutige Aussage treffen zu können, wurde in Deutschland die Grenze von 30 gesetzt: Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass die getestete Person ab einem Wert von 30 und höher das Virus nicht mehr an andere Menschen weitergeben kann. Wie so häufig ist es aber natürlich nicht ganz so einfach.
Das ist schon daran ersichtlich, dass nicht überall der Wert von 30 als Schwelle gesetzt ist. Ein aktuelles Beispiel aus dem Bereich des Sports: Wie das ZDF berichtet, wurde jüngst der CT-Richtwert bei den Olympischen Winterspielen von 40 auf 35 gesenkt. Das war eine Reaktion auf heftige Kritik an diese als sehr hoch angesehene Zahl in Peking. Allein durch diese Maßnahme wird klar, dass die Einordnung, ab wann man bei einem PCR-Test als ansteckend gilt, ein Stück weit flexibel ist.
Dazu kommen noch andere Unsicherheiten. So kommt es unter anderem auch darauf an, wie gut der Rachen- oder Nasenabstrich ausgeführt und wie viel Erbgut des Virus entnommen wurde. Auch gibt es verschiedene PCR-Verfahren, die sich bei der Sensitivität und bei der Nachweisgrenze unterscheiden. Heißt: Ein und dieselbe Probe kann in einem Labor zu einem leicht anderen CT-Wert als in einem anderen Labor führen. Aufgrund dessen wurde der Schwellenwert in Deutschland aber recht hoch angesetzt: Laut NTV beinhaltet der CT-Wert von 30 bereits einen Sicherheitspuffer.
Nachweis von Corona: So funktioniert ein PCR-Test - Die Bedeutung des Ct-Werts
Wie genau kommt es nun aber zu dem CT-Wert? Und warum bedeutet eine höhere Zahl eine niedrigere Infektiosität? Dazu ist es wichtig zu wissen, wie in PCR-Test funktioniert. Wie NTV erläutert, wird bei der Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaktion) Erbgut des Virus, das zuvor durch einen Abstrich im Rachen oder in der Nase gewonnen wurde, im Labor vermehrt.
Der CT-Wert (Cycle-Threshold-Wert) gibt nun die Anzahl an Vermehrungszyklen an, die notwendig sind, bis Erbgut des Corona-Virus messbar ist. Daraus folgt: Je mehr Zyklen nötig sind, desto weniger Virus RNA ist vorhanden. Wer also einen CT-Wert von mehr als 30 hat, gilt als nicht ansteckend - aber es war Erbgut des Virus nachweisbar. Offensichtlich hatte man also bereits Kontakt mit Corona.

Zu sicher darf man sich aber auch dann nicht fühlen. Denn es kann sich um eine entstehende Infektion handeln. Schon wenige Stunden nach dem Test kann man hochansteckend sein, da sich Sars-CoV-2 im Körper schnell vermehrt. Sicherheit bringt ein zweiter PCR-Test nach einem gewissen zeitlichen Abstand.
Ganz abseits von der Funktionsweise eines PCR-Tests fragen sich viele Menschen, was zu tun ist, wenn ein solcher positiv ausfällt. Das Land NRW setzt neuerdings auf Eigeninitiative der Bürger. Viele Personen nutzen nach wie vor auch noch die Corona-Warn-App, um schnell über Risikobegegnungen informiert zu werden. Allerdings bleiben nach einem Update Geboosterte auf der Stelle. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.