BQ.1.1 erreicht Deutschland: So gefährlich ist die neue Corona-Variante
Die Corona-Zahlen steigen. Dafür ist auch die neue Omikron-Variante BQ.1.1 verantwortlich. Was Experten Sorge macht und wie gefährlich die Mutation ist.
Hamm - Ihr Anteil ist noch klein, doch die Kurve steigt rasant an. Immer mehr Fälle der Corona-Variante BQ.1.1 werden bekannt. Mittlerweile wurden die beiden BA.5-Sublinien BQ.1 und BQ.1.1 zwar noch selten, aber zunehmend in Deutschland nachgewiesen“, erläuterte das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem jüngsten Wochenbericht.
Neue Corona-Mutation: Wie gefährlich ist die Omikron-Variante BQ.1.1?
Wie gefährlich ist die neue Omikron-Variante für uns? Die neue Corona-Variante BQ.1.1 würde mit Antikörper-Escape assoziiert. Kurz gesagt kann diese Variante vorhandenen Antikörpern im Immunsystem entkommen. Trotz Genesung und Impfung ist damit eine Ansteckung wahrscheinlicher, erläutert Friedemann Weber, Direktor des Instituts für Virologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, im Gespräch mit Focus Online.
„BQ.1.1 ist allerdings die einzige Variante mit gleich fünf neuen Mutationen im Spike-Protein“, betont Weber. Noch ist nicht geklärt, in welchem Ausmaß die neue Mutation Long-Covid auslösen könne.
Omikron-Variante BQ.1.1: Neue Welle im Herbst und Winter
Mit der neuen Mutation steigt also die Wahrscheinlichkeit, dass im kommenden Winter die Krankenhäuser ausgelastet sind und die Krankheitszahlen steigen werden. Nach Weber hat die neue Omikron-Variante „das Rüstzeug, um sich rasant auszubreiten“.
Cornelius Römer vom Biozentrum der Universität Basel geht davon aus, dass BQ.1.1 noch vor Ende November für die nächste große Corona-Welle verantwortlich sein werde. Die Variante BQ.1.1 habe gegenüber BA.5 einen Übertragungsvorteil von mehr als zehn Prozent. Das bedeutet, dass Ansteckungen schneller geschehen. „Ihr relativer Anteil hat sich jede Woche mehr als verdoppelt“, so Römer auf Twitter.
Neue Corona-Mutation: Das sind die Symptome
Sorgen mache sich Weber um diejenigen, die bisher noch nicht geimpft sind. Das betrifft circa 20 Prozent der Allgemeinbevölkerung. Und auch die Sicherheit nach einer Infektion ist nicht gewährleistet. Mit jeder neuen Variante besteht die Gefahr, dass die Antikörper ihre Wirkung verlieren.
Neben Husten, Fieber, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Halsschmerzen können bei bei einer Infektion mit der neuen Variante des Coronavirus auch Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und auch allgemeine Schwäche auftreten. Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns hingegen sei seltener, aber nicht ausgeschlossen.
Booster mit an BA.5 angepasstem Impfstoff von Vorteil
Nach Angaben von Weber schützen die derzeitigen Corona-Impfstoffe vor schweren Verläufen. Da es sich bei der Variante BQ.1.1 um eine Abstammung von BA.5 handelt, kann die BA.5 Booster-Impfung von Vorteil sein.
Wann tauchen nach einer Ansteckung mit der Corona-Variante Omikron BA.5 erstmals Symptome auf? Das müssen Infizierte über die Inkubationszeit wissen.