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BJ.1 in Europa: Neue Omikron-Variante ist „besonders besorgniserregend“

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Von: Sven Schneider

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In Deutschlands Nachbarland Österreich wurde die neue Omikron-Variante BJ.1 nachgewiesen. So gefährlich ist sie und diese Mutationen hat sie. Forscher warnen.

Hamm - Neue Jahreszeit, neue Corona-Variante. So fühlt es sich zumindest seit nunmehr zweieinhalb Jahren Pandemie an. Nun verbreitet sich die Omikron-Sublinie BJ.1 in Europa und ist bereits in Deutschlands Nachbarland Österreich angekommen. Die „besonders besorgniserregende“ Corona-Variante grassiert bereits in Indien und den USA und hat „Mutationen an kritischen Stellen“ im Gepäck, wie Mutationsforscher Ulrich Elling auf Twitter scheibt.

Omikron BJ.1: „Besorgniserregende“ Corona-Variante in Europa angekommen

Trotz Impfungen und zahlreicher Corona-Regeln in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland werden wir das Coronavirus nicht los. Forscher schauen regelrecht dabei zu, wie es sich immer wieder neu erfindet. Nach der seit Monaten dominierenden Variante Omikron BA.5 hat das Virus eine neue Sublinie gebildet, so Elling.

Bedeutet: Schon Anfang August wurde BJ.1 mit 14 verschiedenen Mutationen im Spike-Protein entdeckt. Dabei sei auffällig, dass diese besonders häufig an den Stellen für die Rezeptorbindung und Antikörperbindung auftreten. Dies kann dafür sorgen, dass das Virus einfacher in menschliche Zellen gelangt und sich dort aggressiver ausbreitet.

Corona-Sublinie in Deutschlands Nachbarland angekommen: Was ist BJ.1?

Zudem sei es laut Forschern wahrscheinlich, dass die BA.2-Sublinie BJ.1 eine signifikante Immunflucht aufweise. Das bedeutet, dass Antikörper von Geimpften und Genesenen weniger vor einer Infektion schützen, weil das mutierte Virus den Schutzschild einfacher umgehen kann.

Die Omikron-Variante mit ihren fünf Sublinien ist für einen Großteil der Corona-Infektionen in Deutschland verantwortlich. Nach der Variante BA.2 ist mittlerweile BA.5 vorherrschend. Doch warum mutiert das Coronavirus trotz Impfmaßnahmen und Corona-Regeln weiter stark?

Laut dem Virologen Stephan Becker passt sich das Virus der immunologischen Lage der Bevölkerung an. Aufgrund der zahlreichen Impfungen sowie Infektionen habe sich der Selektionsdruck auf das Virus erhöht. Zufällige Mutationen haben laut Becker nun einen Überlebensvorteil.

„Welche Eigenschaften es dann haben wird, kann keiner vorhersagen“, schreibt Becker, der zugleich betont, dass das Virus noch zahlreiche Möglichkeiten habe, sich weiterzuentwickeln. Wie gefährlich die neue Sublinie BJ.1 für den Menschen werden kann, ist aktuell noch offen. Forscher gehen aber nicht von einer Killervariante mit verheerenden Eigenschaften aus. Ebenso ist davon auszugehen, dass die Ansteckungsdauer eine ähnliche ist wie bei der Corona-Variante Omikron BA.5.

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