Erstimpfung mit Astrazeneca: Stiko ändert wegen Delta-Variante Empfehlung
Wer mit Astrazeneca erstgeimpft ist, soll bei der Corona-Zweitimpfung ein anderes Vakzin bekommen. Die Stiko gibt eine neue Empfehlung ab.
Hamm - Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat auf die schnelle Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus* in Deutschland reagiert und ihre Impfempfehlung angepasst. Betroffen ist das Vakzin von Astrazeneca. (News zum Coronavirus)
Unternehmen | Astrazeneca |
Hauptsitz | Cambridge, Vereinigtes Königreich |
CEO | Pascal Soriot (seit 1. Okt. 2012) |
Corona-Impfung mit Astrazeneca: Stiko ändert Empfehlung für Erstgeimpfte
Konkret rät die Stiko nun: Personen, die eine erste Impf-Dosis Astrazeneca erhalten haben, sollen künftig unabhängig vom Alter als Zweitimpfung einen mRNA-Impfstoff wie Biontech oder Moderna erhalten. Das teilte das Gremium mit. Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis solle dann mindestens vier Wochen betragen. Die Empfehlung gelte „vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren“, hieß es.
Diese Empfehlung begründen die Experten damit, dass die Immunantwort nach dem Verabreichen von zwei verschiedenen Präparaten - erst Vektor-, dann mRNA-Impfstoff - der Immunantwort nach zwei Dosen Astrazeneca „deutlich überlegen“ sei. Fachleute sprechen von einem heterologen Impfschema. Dieses hatte die Stiko bisher nur jüngeren Menschen angeraten, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen hatten, bevor dieser Corona-Impfstoff nur noch für Impfwillige ab 60 Jahren empfohlen wurde.
Die Stiko betonte: Angesichts der deutlich ansteckenderen Delta-Variante sei es wichtig, die zweite Impfstoffdosis „zeitgerecht wahrzunehmen“. Nach nur einer Impfstoffdosis scheine der Schutz gegen Delta „deutlich herabgesetzt“ zu sein. Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen durch Delta sei nach vollständiger Impfung im Vergleich zum Schutz vor anderen Corona-Varianten ähnlich gut, hieß es unter Berufung auf Daten aus dem Vereinten Königreich.
Die Stiko wies nun als Empfehlung folgende Abstände zwischen den zwei erforderlichen Impfstoffdosen aus:
- Biontech/Pfizer: drei bis sechs Wochen;
- Moderna: vier bis sechs Wochen;
- Astrazeneca (falls noch jemand zweifach damit geimpft werden sollte): neun bis zwölf Wochen;
- Kombination aus Astrazeneca und mRNA-Impfstoff: „ab vier Wochen“.
Der Delta-Anteil der Coronavirus breitet sich in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern Europas immer weiter aus. Aus diesem Grund gelten kategorisiert nach Gebieten strikte Einreise-Regeln nach Deutschland, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag verkündete. (dpa/mg)