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Asiatische Tigermücke in Deutschland: Insekt überträgt gefährliche Krankheiten

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Von: Simon Stock

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Die Asiatische Tigermücke breitet sich in Deutschland immer stärker aus. Sie überträgt das gefährliche Dengue-Fieber. Wie man sich schützen kann.

Hamm - Niemand mag Mücken. Ihre Stiche jucken, das helle Sirren bringt einen um den Schlaf. Mückenstiche bleiben in der Regel jedoch ohne große Folgen. Das kann beim Stich der Asiatischen Tigermücke anders sein. Die auch Tigermoskito genannte Mücke gilt als Hauptüberträger des gefährlichen Denguefiebers - und breitet sich in Deutschland immer weiter aus.

ArtAsiatische Tigermücke
FamilieStechmücken (Culicidae)
GattungAedes

Asiatische Tigermücke in Deutschland: Gefährliche Krankheiten drohen

Die Asiatische Tigermücke wurde durch Warentransporte und Reisende von den Tropen aus weltweit verschleppt. Vor 15 Jahren wurde sich erstmals in Deutschland entdeckt - genauer: Ende September 2007 in Baden-Württemberg. Gefährlich kann der Stich einer Tigermücke werden, wenn das Tier mit Krankheitserregern infiziert ist. Es überträgt mehr als 20 Virusarten. Auch eine neue Zecken-Art, deren Biss gefährliche Krankheiten verursachen kann, ist bei uns heimisch geworden.

Zu den Krankheiten, die die Tigermücke überträgt, gehört das Denguefieber. Es kann für gesundheitlich geschwächte Menschen tödlich enden kann. Bislang gibt es weder Medikamente noch eine Impfung gegen das Denguefieber.

Immerhin: Die tropischen Viren vermehren sich nur wirklich gut bei Temperaturen, die bei uns bisher im Sommer eher selten erreicht werden. Als Hotspots für mögliche Ausbrüche von Zika, Dengue und Chikungunya gelten - zumindest bislang noch - Italien, Südfrankreich und Griechenland, also beliebte Urlaubsländer und -regionen vieler Deutscher.

Asiatische Tigermücke: Der richtige Schutz

Egal, ob bei uns im Garten oder im Urlaub: Der Mensch kann sich gegen die Asiatische Tigermücke schützen. Doch wie sieht guter Schutz aus? Experten setzen auf konventionelle Mittel: Lange, dichte Kleidung sowie Insektenspray und -netze sind effektive Mittel gegen die lästigen Plagegeister. Doch Vorsicht: Einige beliebte Methoden gegen Mücken sind wirkungslos.

Ernährung und Paarungsverhalten der Tigermücken hängen besonders stark vom Geruchssinn ab. Vor allem im Freien locken Körpergeruch, Atem, Schweiß und Parfüm Mücken an. Eine kühle Haut durch kalte Duschen und der Verzicht auf stark duftende Duschgels, Parfüms sowie Kosmetika kann also Stiche verhindern.

Asiatische Tigermücke: Gefahr an offenen Gewässern

Mücken, auch die Asiatische Tigermücke, lieben es warm und feucht – deshalb bieten ihnen natürliche Gewässer und Wasserstellen in unseren Gärten ideale Bedingungen für den Mückennachwuchs. Wer im Haus oder Garten von den Insekten heimgesucht wird, sollte Brutstätten austrocknen oder abdecken. Das können Regentonnen, Wassereimer, Vogeltränken, Gießkannen, Blumenvasen, Pflanzenschalen sein, aber auch Planen, Unrat oder verstopfte Abflussrinnen. Zentral für die Bekämpfung ist daher die Entfernung von Brutgewässern. Es sollte überall und immer wieder aufs Neue geprüft werden, ob offene Gefäße jeglicher Art, in denen sich Wasser ansammeln kann, im Garten notwendig sind.

In naturbelassenen Gartenteichen lebende Insekten wie etwa Libellen oder Wasserkäfer reduzieren demnach Stechmückenlarven. Molche, Salamander, Frösche und Kröten fressen die erwachsenen Mücken und deren Larven. 

Die Asiatische Tigermücke ist nicht die einzige neue Gefahr in Deutschland und NRW. Auch die Asiatische Buschmücke und die Aedes koreicus, auch Koreanische Buschmücke genannt, werden hierzulande heimisch. „Die eigentlich exotischen Arten, die tropische Erreger wie Zika-, Chikungunya- oder Dengue-Viren übertragen können, sind nicht mehr auszurotten und breiten sich über das Bundesgebiet aus“, sagt Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf). Der Kampf gegen eine unkontrollierte Verbreitung der Mücken dürfte künftig zur Daueraufgabe werden.

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