Nach Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Was gilt beim Autofahren?
Cannabis soll in Deutschland in Teilen legalisiert werden. Wer Marihuana konsumiert hat, sollte allerdings nicht Auto fahren. Kiffen am Steuer wird teuer.
Hamm — Cannabis soll in Deutschland legalisiert werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Landschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) haben die entsprechenden Pläne vorgestellt.
Ursprünglich wurde der Plan bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt. Da die EU-Kommission mit den Reformen nicht einverstanden war, musste an vielen Stellen nachgebessert werden. Die komplette Legalisierung und der Verkauf von Cannabis ist vom Tisch. Aber wird durch die neue Regelung jetzt der Cannabis-Konsum am Steuer legal?
Nach Cannabis-Legalisierung: Was gilt jetzt beim Auto fahren?
Beim Konsum von Cannabis gelten in etwa die gleichen Regeln wie beim Alkohol. Denn beides beeinträchtigt die Fähigkeit beim Autofahren, wodurch alle Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden.
Geregelt wird das Verbot des Autofahrens nach Cannabis-Konsum in §24a des Straßenverkehrsgesetzes. Cannabis wird in der Anlage des Gesetzes sogar klar erwähnt. Allerdings werden in dem Gesetz keine Grenzwerte für den Konsum festgelegt.
Cannabis und Autofahren: Das Auto besser stehen lassen
Diese Werte ergeben sich hingegen aus der Rechtsprechung: Ab 1,0 Nanogramm Tetrahydrocannabinol (THC) pro Milliliter Blutserum begeht der Fahrzeugführer eine Ordnungswidrigkeit. Ab hier wird es allerdings problematisch: Denn wie beim Alkohol ist die konsumierbare Menge nicht genau zuzuordnen.
Grundsätzlich können sich Konsumenten allerdings an der folgenden Faustregel orientieren: Wer Cannabis konsumiert hat, sollte an diesem Tag das Auto besser stehen lassen. Die Folgen könnten nämlich unangenehm sein.
Cannabiskonsum: Folgen für Autofahrer
Sollte der Fahrer von der Polizei angehalten werden, droht diesem eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) seitens der Fahrerlaubnisbehörde. Betroffene müssen dann innerhalb von drei Monaten nachweisen, dass sie keine Dauerkonsumenten sind. Das ist bei Marihuana nicht so einfach, da sich das THC nur sehr langsam im Blut abbaut und über Monate noch messbar ist.
Eine in Bezug auf Drogenkonsum angeordnete MPU kostet derzeit rund 750 Euro. In den letzten Jahren haben laut Bundesanstalt für Straßenwesen nur knapp 56 Prozent der Prüflinge den Test im ersten Anlauf bestanden.
Ein wichtiger Bestandteil der Cannabis-Legalisierung sind die Social Clubs. In Spanien gibt es diese bereits — wenn auch anders als bald hierzulande.