Männer-Quote in Hammer Kitas noch unter Bundesschnitt
Mehr Männer in die Kita. Da ist seit Jahren der politische Wunsch die Mutter des Gedankens. Wie sieht das denn wohl in Hamm aus?
Hamm – 6,6 Prozent Männer gehören heute bundesweit zum pädagogischen Kita-Personal. 2011 waren es 3,8 Prozent. Zuwachs ist also da. Allerdings: Es gibt Unterschiede beim männlichen Drang in die Kindertagesstätte. In Hamm liegt der Anteil bei 3,9 Prozent. Damit kletterte er um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Damit belegt Hamm derzeit den 277. Platz unter 402 bundesweit erfassten Stadtstaaten, Stadt- und Landkreisen.
Die niedrigste Quote hat der Kreis Schwandorf in Bayern: 0,8 Prozent. Spitzenreiter ist das schleswig-holsteinische Flensburg mit 15,9 Prozent. In Hamm zeigte der Ruf nach mehr Männern nur mäßigen Erfolg: Hier erhöhte sich die Männer-Quote von 2,0 Prozent (2011) auf 3,9 (2019) Prozent. Bundesweit kletterte der Anteil von 2011 bis 2019 von 3,8 auf 6,6 Prozent. In Nordrhein-Westfalen hat sich die Quote von 3,0 auf 5,3 Prozent entwickelt.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in der Studie „Gute Strategie für gute Berufe in der frühen Bildung“ festgestellt: „Es wird zunehmend anerkannt, dass die Beschäftigung männlicher Fachkräfte in der frühen Bildung das Potenzial hat, die Entwicklung und das Lernverhalten der Kinder zu verbessern.“
Es müssen halt Bewerber da sein
Was allerdings voraussetzt, dass auch Bewerber da sind. Das Ansehen des Berufs ist niedrig, das Entgelt auch. Die OECD schlägt höhere Berufsabschlüsse vor, um den Status des Berufsfeldes der frühkindlichen Bildung zu heben, und höhere Gehälter, um es attraktiver zu machen. Doch wer sich vorstellen kann, im Kindergarten zu arbeiten, kann sich meist auch vorstellen, in der Schule zu arbeiten, ergab eine OECD-Umfrage. Und das tun Männer dann meist auch.
Mehr als 30 Prozent männliche Mitarbeiter im pädagogischen Bereich? Das klingt für eine Kita rekordverdächtig. Doch in Bockum-Hövel gibt es so etwas tatsächlich. Grundsätzlich gilt indes: Erzieherinnen und Erziehern fällt es aktuell leicht, eine neue Stelle zu finden. - zds/WA