Wenig Einkommen trotz Arbeit
Ein Viertel der Vollzeit-Beschäftigten in Hamm arbeitet zu Niedriglöhnen
40 Stunden Arbeit pro Woche und das Portemonnaie bleibt trotzdem leer: So geht es offenbar auch vielen Beschäftigten in Hamm.
Hamm - Aktuell arbeiten 24 Prozent aller Vollzeit-Beschäftigten im Niedriglohnsektor. 8900 Menschen erzielen trotz voller Stundenzahl ein Einkommen unterhalb der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2350 Euro brutto im Monat (Wert für Westdeutschland). Das erklärt die Gewerkschaft IG BAU. Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor.
„Dass selbst eine Vollzeitstelle häufig nicht ausreicht, um finanziell halbwegs abgesichert zu sein, ist alarmierend“, sagt Friedhelm Kreft, Bezirksvorsitzender der IG BAU Westfalen Mitte-Süd. In der Region zählten unter anderem die Landwirtschaft, die Gebäudereinigung und die Floristik zu den betroffenen Branchen. Er warnt, es drohe eine immer tiefere Spaltung des Arbeitsmarktes.
Die Gewerkschaft fordert, dass mehr Unternehmen sich zur Tarifbindung bekennen. Sie weist auf eine Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hin: Demnach profitierten auch Firmen von Tarifverträgen, in tarifgebundenen Unternehmen steigt demnach die Produktivität, Mitarbeiter seien motivierter.