Neue Infos zu Firmenhilfen, Betreuung, Hotline und mehr
Kontaktverbot statt Ausgangssperre: Das kommt nun auf die Hammer zu
[Update] Zur Eindämmung der Corona-Krise setzt die Stadt Hamm die vom Land geforderten Verbote um. Sie gelten bis zum Ende der Osterferien. Wir beantworten im Artikel die wichtigsten Fragen. Am Montag soll es weitere Informationen geben.
Hamm - Den neuen Regeln zufolge sind Ansammlungen von mehr als zwei Personen ab sofort verboten – ausgenommen sind Angehörige, die im eigenen Haushalt leben. Außerdem müssen alle Restaurants und Frisöre schließen. Allerdings dürfen Hol- und Bringdienste weiterhin ihre Dienstleistung anbieten. Auch der ÖPNV ist ausgenommen; für die Linienbusse gelten ab Montagfrüh Notfahrpläne.
Die Zahl der registrierten Infizierten ist in Hamm unterdessen weiter angestiegen; mehrere Personen liegen im Krankenhaus. Die Hammer Kliniken schlagen bereits Alarm wegen drohender Finanzprobleme.
Die bislang von der Stadt Hamm erlassenen Allgemeinverfügungen sind seit Sonntag also überholt. „Die Lage ist nun klar: Das Land hat eine Regelung getroffen, an die sich alle Kommunen halten müssen“, sagte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann nach einer Sitzung des Krisenstabes. Aus Schutzgründen finden auch diese Besprechungen ab sofort nur noch als Telefonate oder Video-Konferenzen statt.
Coronavirus in Hamm: Polizei wird eingebunden
Am Montagvormittag wird sich der Krisenstab noch einmal unterhalten. Dann wird auch die Polizei dazugeschaltet. In dem Gespräch soll es darum gehen, wie die Verbote umgesetzt und geahndet werden können.
Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Sonntagnachmittag drastische Bußgelder bei Verstößen gegen das Kontaktverbot in der Öffentlichkeit angekündigt. Es könnten Strafen bis zu 25.000 Euro verhängt werden. „Da müssen wir nun miteinander besprechen, wie das zwischen Kommunalem Ordnungsdienst und Polizei geregelt werden kann“, so der OB.
Wirtschaftliche Hilfen
Möglichst rasch will Hunsteger-Petermann die von Bund und Land angekündigten Fördermaßnahmen für Kleinst- und Kleinbetriebe prüfen und umsetzen. „Sobald die Details feststehen, werden wir dafür sorgen, dass diesen Betrieben individuell geholfen wird“, so der OB. Dazu werden bereits in den nächsten Tagen Beratungsstellen aufgebaut.
Hunsteger appellierte in diesem Zusammenhang an die Hammer, nun solidarisch zu sein und beispielsweise Mitgliedschaften in Fitness-Centern oder Sportkursen nicht sofort zu kündigen.
Kinderbetreuung
In 100 Kindertagesstätten hat die Stadt Hamm 36 Notgruppen eingerichtet, 83 Kinder werden derzeit dort betreut. „Die Notgruppen wirken; die Menschen haben verstanden, dass sich das Coronavirus nicht verbreiten darf“. Eltern, die nachweislich Betreuungsnot haben, können sich auch jetzt noch melden. Von Beginn habe die Stadt die Richtlinien großzügig ausgelegt und werde das auch weithin so handhaben. Eine Betreuung ist auch in den Osterferien möglich.
Finanzielle Auswirkungen
Die Corona-Krise wird auch finanzielle Auswirkungen auf die Stadt Hamm haben. Wie sie aussehen, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Derzeit können die geplanten Maßnahmen noch alle umgesetzt werden. Gleichwohl befürchtet Hunsteger-Petermann auch schon Auswirkungen auf den aktuellen Haushalt. Deutlich spürbar würde das beim Haushalt zum kommenden Jahr.
Corona-Mobil
Für Corona-Tests an nichtmobilen Patienten hat die Stadt Hamm in Absprache mit den Hammer Ärzten und Krankenhäusern ein Fahrzeug bereitgestellt. Nach jetzigen Stand reiche ein Fahrzeug aus, sagte der OB. Allerdings sei es kein Problem, auch in diesem Bereich die Kapazitäten zu erhöhen.
Corona-Hotline
Nach wie vor rufen noch viele Menschen bei der Hotline der Stadt Hamm an. Die Besetzung wurde auf 50 Personen erhöht. Zu erreichen sind sie montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 02381/176444.
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- Auf einer Insta-Seite der Barbaraklinik beantwortet ein Chefarzt User-Fragen.
- Welche Rolle spielt das Wetter? Der Sommer stoppt das Virus leider kaum.