Stadt, Stadtwerke, Jobcenter: Aufruf zu Warnstreiks am Mittwoch
Die Warnstreikwelle erreicht Hamm erneut: Die Bürger müssen sich am Mittwoch, 1. März, auf Einschränkungen bei kommunalen Behörden und Diensten einstellen.
Hamm - Nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen ruft der Ortsverband Hamm der Komba-Gewerkschaft die Beschäftigten der Stadt, der Stadtwerke und des Jobcenters auf, sich an Warnstreikaktionen des DBB zu beteiligen. Die Gewerkschaften empfinden das zuletzt vorgelegte Angebot der Arbeitgeber als Schlag ins Gesicht, heißt es in einer Mitteilung. Am Freitag will die Gewerkschaft Verdi noch einen drauflegen.
Bei einer Laufzeit von 23 Monaten sind die Arbeitgeber bereit, bei neun Leermonaten ab dem 1. Oktober drei Prozent mehr Gehalt zu zahlen und dieses zum 1. Juni 2024 um weitere zwei Prozent aufzustocken. Daneben soll es Anpassungen bei der Jahressonderzahlung, sprich dem Weihnachtsgeld, geben. Die Inflationsausgleichsprämie ist mit einer Zahlung von 1500 Euro zum Mai dieses Jahres und einer zweiten Zahlung von 1000 Euro im Januar 2024 Teil des Angebots und begründet die angebotene niedrige lineare Erhöhung und die Leermonate, teilt die Gewerkschaft mit. Der Tarifvertrag zur Altersteilzeit für die Beschäftigten, der Ende 2022 ausgelaufen ist, soll nach Willen der Arbeitgeber nicht verlängert werden, heißt es weiter.
„Mut für solches Angebot an Frechheit kaum zu überbieten“
„Allein den Mut zu haben, ein solches Angebot abzugeben, ist an Frechheit kaum zu überbieten“, meint Thorsten Schwark, Vorsitzender des OV Hamm der Komba-Gewerkschaft. „Wir wollen als Beschäftigte einen attraktiven öffentlichen Dienst. Die Inflationsausgleichsprämie dient der punktuellen, aktuellen finanziellen Entlastung und ist nicht dafür gedacht, eine lineare Erhöhung weit unter der Inflationsrate anzubieten. Das Angebot der Arbeitgeber ist für die Entgeltstruktur und attraktive Löhne im öffentlichen Dienst nicht nachhaltig. So finden wir keine neuen Beschäftigten.“ Andere Arbeitgeber hätten das erkannt und zahlten die Inflationsausgleichsprämie neben einer der aktuellen Situation angepassten tariflichen Regelung.
Es handelt sich bereits um den zweiten Warnstreiktag, zu dem die Komba-Gewerkschaft in Hamm im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen aufgerufen hat. Beim ersten Warnstreik am 1. Februar mussten die Bürger insbesondere Einschränkungen in den Bürgerämtern in Kauf nehmen. Auch einige Touren der Abfallwirtschaft wurden nicht bedient.
Komba-Chef Schwark kündigte weitere Streikaktionen wie zentralen Kundgebungen vor der dritten Verhandlungsrunde Ende März an.