Vom Cop zum Cowboy
Kurioser Einsatz: Polizei Hamm fängt entlaufene Rinder ein - kurz vor Bahnstrecke
Die Hammer Polizei hat am frühen Donnerstagmorgen mitgeholfen, neun entlaufene Rinder wieder einzufangen und sicher zurück zum Stall zu bringen. Dabei war durchaus Eile geboten.
Hamm - Die Tiere büxten ganz offenbar in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von ihrer vertrauten Weide an der Wilhelm-Lange-Straße in Weetfeld aus. Wie sie das geschafft haben, ist noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise fanden sie eine Schwachstelle im Zaun, mutmaßt ein Polizeisprecher.
Gegen sieben Uhr wurde die tierische Flucht bemerkt und die Polizei alarmiert. Denn: Die Rinder drohten, auf die nahen Bahnschienen der Strecke Hamm - Bönen zuzulaufen. Auch die A2 ist von der Weide für die Vierbeiner bequem zu erreichen. Weil sich die Rinder zwischenzeitlich in ein kleines Waldstück zurückgezogen hatten, versuchten die Polizisten zusammen mit Landwirten, die Tiere zu Fuß vor sich herzutreiben. Zwischenzeitlich kam auch Futter als Lockmittel zum Einsatz.
„Hold my Mistgabel“: Polizei kommentiert Aktion auf Instagram
Nach einiger Zeit gelang es den Aushilfs-Cowboys in Blau dann tatsächlich, die neun entlaufenen Rinder einzukesseln. Dabei kamen zwei Traktoren und ein Streifenwagen zum Einsatz. Behutsam, um die Tiere nicht aufzuschrecken, wurden sie zurück in Richtung Bauernhof gelenkt und dort in den Stall verfrachtet.
Die gelungene Aktion kommentierte die Hammer Polizei munter auf ihrer Instagram-Seite. In der dortigen Story war zunächst vom verzweifelten Anrufer zu lesen, der sich mit den Worten „Hilfe! Hier laufen Kühe frei rum!“ bei den Beamten meldete. Dann folge - natürlich nach Ende des Einsatzes - ein lässiges Bild mit animiertem Cowboy-Hut. Der passende Kommentar: „Polizei Hamm: Hold my Mistgabel.“
Ziege, Hund und zwei Vögel eingefangen
Erst vor gut einem Monat teilte die Hammer Polizei auf ihrem Instagram-Account einen tierischen Fahndungserfolg. Damals war eine ausgerissene Ziege von drei aufmerksamen Kindern am Dasbecker Weg entdeckt und wieder eingefangen worden. „Selten wurden die Beamten so lautstark angemeckert“, lautete der humorige Kommentar aus der Pressestelle. Im Juni halfen ebenfalls Kinder dabei, einen herrenlosen Hund auf der Fangstraße einzufangen, im August 2019 waren es ebenfalls Kühe, die für Ärger sorgten.
Zwei Vögel sorgten auch schon in Hamm für Aufsehen: Ein verirrter Schwan war Anlass für eine Vollsperrung der A2 kurz vor der Ausfahrt Hamm-Uentrop. Vier Kollegen der Autobahn-Polizei schnappten sich das verletzte Tier kurz nach Weihnachten 2019. Einsatzkräfte der Feuerwehr brachten es in eine Auffangstation nach Bad Sassendorf.
Im Mai dieses Jahres büxte ein schneeweißer Pfau aus dem Hammer Tierpark aus und hielt über einen Tag lang den Hammer Süden in Atem. Zwischenzeitlich wurde sogar mit einer Drohne nach dem Vogel gesucht. Er landete am Ende wieder dort, wo er her kam: Innerhalb des Tierpark-Geländes.
Pferd nach Zusammenstoß mit Eurobahn tot
Nicht ganz so glimpflich ging ein tierisches Abenteuer dagegen im August 2017 aus. Damals waren zwei Pferde in Süddinker von ihrer Weide ausgebrochen, die direkt an den Gleisen der Bahnstrecke Soest - Hamm liegt.
Während ein Tier vom benachrichtigten Eigentümer wieder eingefangen werden konnte, prallte das andere Pferd mit einem herannahenden Zug der Eurobahn zusammen und starb. Menschen wurden damals nicht verletzt.