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Vogel mit Höhenangst: Ausflug von Papagei hält Feuerwehr in Hamm in Atem - Rufe nach „Papa“

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Von: Peter Körtling

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Feuerwehreinsatz Papagei mit Flugangst Hamm
Einsatz am späten Abend: Die Feuerwehrleute holten den Ara aus der Baumkrone. © Feuerwehr

Einen ganz besonderen Einsatz erlebte die Feuerwehr in Hamm: Gelbbrust-Ara „Lester“ hatte von seinem Zuhause an der Viktoriastraße einen Ausflug gemacht und ist erst nach mehreren Stationen und einer mehrstündigen Verfolgungsjagd mit Hilfe einer Drehleiter eingefangen worden.

Hamm – .„Es mag skurril klingen, aber das größte Problem ist, dass Aras Höhenangst haben“, sagt der Papageien-Vater Dirk Reimering. Aus dem Freiflug zu landen, gelinge erst mit viel Training und Lester, den er erst seit wenigen Wochen habe, sei erst zwei Jahre alt, so der Halter. Umso größer war die Sorge, als Ehefrau Evelyn am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr das Fehlen des neuen Hausgenossen bemerkte. Umgehend machten sich die Eheleute, Tochter Despina und deren Freund Pascal Konietzny auf die Suche nach dem Tier.

Verängstigter Papagei ruft nach „Papa“

Die Familie suchte den ganzen Hammer Westen ab – und als sie gegen 18 Uhr in der Nähe ihren Lester fanden, war guter Rat teuer: Der Vogel saß in einer hohen Tanne, weshalb die Feuerwehr zu Hilfe gerufen wurde. Die Rettungskräfte schafften es jedoch nicht, den Papagei einzufangen. Der verschüchterte Lester zog sich immer weiter zurück, sodass es nicht möglich war, ihn zu ergreifen, Die Feuerwehrleute mussten unverrichteter Dinge abziehen.

Um 22.30 Uhr wurde die Situation dann so dramatisch, dass erneut die Feuerwehr ausrücken musste: Der Papagei saß nun in einer anderen Tanne, wurde von Vögeln angegriffen und hatte nach der Aussage von Anwohnern der Wilhelm-Liebknecht-Straße mehrmals laut nach „Papa“ gerufen. Also rückte der Drehleiterwagen der Feuer- und Rettungswache eins erneut aus. Vor Ort eingetroffen wies Reimering die Retter ausführlich in Verhaltensweisen von Papageien ein.

Der Vogel und „sein Papa“ – Dirk Riemering.
Der Vogel und „sein Papa“ – Dirk Riemering. © Privat

Ara jetzt wieder sicher zuhause

So geschult hatte die Aktion nun einen erfolgreichen Abschluss: Lester wurde ergriffen und noch vor Ort an die wartende Familie übergeben. „Das waren aufregende Stunden“, sagt Reimering. Unmittelbar nach der Ankunft der Familie sei es dem zweijährigen Papageien anzumerken gewesen, wie wohl er sich zuhause fühle, so Evelyn Reimering.

Der Gelbbrustara ist eine Papageienart. Er wird etwa 80 bis 90 Zentimeter groß und lebt in Südamerika in tropischen und subtropischen Wäldern entlang der Flussläufe. Der Ara ernährt sich meist durch verschiedene Früchte, Nüsse und Beeren. Seine Leibspeise sind Palmfrüchte von Inaja und Tucuma

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