Villa vergammelt weiter - Dabei könnte sie ein Schmuckstück sein
Die Villa Schulte könnte ein Schmuckstück sein. Doch das denkmalgeschützte Haus aus dem Jahr 1926 gammelt an der Kreuzung von Heßlerstraße und Marker Allee seit Jahren vor sich hin.
Hamm-Mitte – Die Stadt versucht bisher vergeblich, den Eigentümer zur Initiative zu bewegen. Ein vor zwei Jahren angedrohtes Bußgeld wollen die Behörden indes nicht verhängen.
Der Rechtsanwalt Dr. Gustav Schulte hatte des Gebäude Mitte der 1920er Jahre als Wohnhaus mit Kanzlei errichten lassen; entworfen hat es der renommierte Hammer Architekt Karl Wibbe (1896–1969). Das Haus gehörte zwischenzeitlich der Stadt, die dort eine Schulberatungsstelle betrieb. 1996 wurde es an eine Privatperson verkauft. Über deren Identität gibt die Stadt keine Auskunft. Eine Rückkaufoption, so heißt es in Verwaltungsunterlagen, sei damals nicht vereinbart worden.
Seit 2007 steht das Haus unter Denkmalschutz. Probleme mit den Eigentümer waren damals bereits offenbar: Wegen des Leerstandes gab es in der Bezirksvertretung bereits mehrfach Anfragen. Jetzt wollten die Grünen wissen, wie es um die Villa Schulte steht.
Unverändert, lässt sich aus der Antwort der Verwaltung herauslesen: Die Stadt suche immer wieder den Kontakt zum Eigentümer und versuche in Erfahrung zu bringen, was der mit dem Gebäude vorhabe – bisher vergeblich. Auch Mietinteressenten habe man vermittelt. Mit einer Anwaltskanzlei, die sich in dem Haus langfristig niederlassen wollte, sei der Eigentümer offenbar nicht einig geworden, Förderangebote habe er ausgeschlagen.
Stadt verhängt (noch) kein Bußgeld
Ein Bußgeldverfahren gegen den Eigentümer hat die Stadt indes zurückgestellt. Man wolle das „einvernehmliche Verhältnis zum Eigentümer wahren“, um doch noch eine Nachnutzung des Baudenkmals zu erreichen.