Unwetter am Wochenende
Viele Keller unter Wasser: Starkregen trifft wieder viele Anwohner - das große Aufräumen läuft
Heessen – Geregnet hat es am Freitagabend in ganz Hamm – die allermeisten Einsätze leistete die Feuerwehr allerdings im Bezirk Heessen.
40 bis 45 Einsätze habe man zwischen 18 Uhr und 22.30 Uhr dort gezählt, heißt es aus der Leitstelle. Klar ist aber auch: Nicht alle überfluteten Keller wurden der Feuerwehr gemeldet. Betroffen waren neben dem Hohen Weg die Heessener Dorfstraße, Herrenstraße, Franz-Rotthäuser-Straße, Vogelstraße und Dolberger Straße. Die Feuerwehr registrierte noch drei Einsätze nördlich der Bahn im Dasbecker Weg und im Frielicker Weg.
Dabei hatten einige Familien im Bezirk das Pech, dass ihre Keller innerhalb weniger Tage gleich mehrfach überflutet wurden. Dazu gehört Familie Kötter im Hohen Weg. Bereits nach dem Starkregen am Donnerstagabend stand bei ihnen das Wasser im Keller – auf der gesamten Fläche von 140 Quadratmetern. Das Ehepaar räumte gemeinsam mit Nachbarn und Freunden den Keller aus und stellte Bautrockner auf. Die standen dann am Freitagabend gleich mit im Wasser.
Zweite Überflutung gibt Mobiliar den Rest
„Nach der ersten Überflutung haben wir 60 Quadratmeter Laminat entsorgt, eine Couch aus dem Partykeller und mehrere Kommoden, die komplett aufgequollen waren“, sagt Corinna Kötter, „die zweite Überflutung hat den zunächst geretteten Stühlen und Tischen vermutlich den Rest gegeben.“ Und ihr Mann Benedikt Kötter wundert sich: „Der Hohe Weg heißt nicht umsonst so, die Rohre liegen sehr tief in der Erde – ich hätte nie gedacht, dass es ausgerechnet hier zu einer Überflutung kommt.“
Die Verwunderung teilt er mit Bernd Rogge. Er wohnt mit seiner Familie seit 48 Jahren im Hohen Weg nahe der Kreuzung mit der Heessener Dorfstraße und hat noch nie eine Überflutung seines Kellers erlebt – bis Freitag. „Das Wasser kam über die Außentreppe und durch den Gully hoch“, sagt er, „und es stand teilweise bis zu zehn Zentimeter hoch.“
Etliche Haushalte saufen ab
Auch er und seine Frau waren auf die Hilfe der Nachbarn angewiesen, den Keller wieder zu trocknen, die Schäden halten sich aber wohl vorerst in Grenzen. „Bei den Elektrogeräten müssen wir abwarten, ob die noch in Ordnung sind“, sagt Rogge, der vor allem um die Waschmaschine fürchtet.
Bärbel Klockenbusch weiß von einer ganzen Reihe von Nachbarn, die das Schicksal der Rogges teilen: Überall stand das Wasser im Keller. Ein Haus im Bereich der Kreuzung von Hohem Weg und Heessener Dorfstraße sei über längere Zeit das Ziel eines Einsatzes der Feuerwehr gewesen. Sie selbst hatte Glück: In ihrer Tiefgarage standen am Donnerstag drei bis vier Zentimeter Wasser, den Freitag haben die Klockenbuschs ohne Schäden überstanden.
Auch das Seniorenheim St. Stephanus wurde schwer erwischt von den Unwettern und ist neben den etlichen Corona-Fällen damit gleich doppelt gebeutelt. Auch ein Auto brannte.