Wege weiter gesperrt
Ursache für Erdrutsch ist geklärt: Deshalb ist die Spundwand am Kanal abgerutscht
Hamm – Falsch abgeleitetes Baustellenwasser hat vermutlich zum Erdrutsch am Datteln-Hamm-Kanal geführt. Mitte Januar war ein 80 Meter langes Teilstück der Spundwand auf Höhe der Dükerbaustellen in Hamm-Osten abgerutscht.
Ein Gutachten der Bundesanstalt für Wasserbau nennt einen zu hohen Wasserstand hinter der Spundwand als Ursache des Vorfalls.
Am südlichen Kanalufer habe das Wasser zwischen dem Damm und der Spundwand höher als üblich gestanden, sagte Ulrich Wieching, Leiter des zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Rheine. Man vermute, dass das Wasser durch einen Schlauch von der Baustelle in den Kanal geleitet werden sollte, stattdessen aber hinter die Spundwand floss. Darauf deute auch das Video eines Augenzeugen hin, das Radio Lippewelle den Behörden zugänglich gemacht hatte.
Schuldfrage nicht geklärt
In dem Gutachten werde nur die technische Ursache des Vorfalls erörtert, sagte Wieching. Die Schuldfrage sei nicht geklärt. Das WSA werde ermitteln, ob die Baufirma korrekt gearbeitet hat oder ob es sich um einen Fall von Sabotage oder Vandalismus handelt. Die Firma bekomme nun Gelegenheit zur Stellungnahme.
Wann die Spundwand wieder aufgebaut wird, stehe noch nicht fest, so Wieching weiter. Das hänge auch vom weiteren Verlauf der Ermittlungen ab. Der betroffene Bereich der Adenauerallee zwischen Fährstraße und Hugo-Grünewald-Weg (an der Ahse) bleibe deshalb bis auf Weiteres gesperrt.
Arbeiten laufen planmäßig
Die Bauarbeiten am neuen Ahsedüker gehen derweil planmäßig voran. Derzeit werde das letzte Schachtbauwerk an der Adenauerallee errichtet, sagte Ralf Bruns vom Wasserstraßenneubauamt Datteln. Auf dem Mitteldamm seien mittlerweile alle größeren Arbeiten abgeschlossen, sodass die Baustellenampel an der Fährstraße bereits abgebaut worden sei.