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Wasserrohrbruch auf Oberwerries: Reparatur wird extrem teuer

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Von: Frank Osiewacz

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Kurz nach dem Rohrbruch: Uwe Sauerland und Frauke Frankemöller
Kurz nach dem Rohrbruch: Uwe Sauerland vom Büro des Oberbürgermeisters und Frauke Frankemöller, Architektin beim Immobilienmanagement der Stadt Hamm, nahmen das Schadensausmaß in Augenschein. Es ist weit größer, als die aufgestemmte Wand im Saal erahnen lässt. © Robert Szkudlarek (Archiv)

Ein Wasserrohrbruch hat auf Schloss Oberwerries in Hamm einen regelrecht dramatischen Schaden hinterlassen: Die Sanierung könnte einen siebenstelligen Betrag verschlingen, wird inzwischen befürchtet.

Hamm – Das Unheil war über Nacht gekommen: Ende April brach in einem Gästezimmer über dem großen Speisesaal auf Schloss Oberwerries eine Warmwasserleitung. Das Wasser richtete Schäden auf drei Etagen an. Zwar sind die Reparaturarbeiten im Gange, doch den Saal, der als wichtiger Veranstaltungsort dient, wird die Stadt wohl erst ab Jahresende wieder nutzen und vermieten können. Die Schadenshöhe liegt nach vorsichtiger Einschätzung der Stadt im hohen sechsstelligen, möglicherweise sogar im siebenstelligen Bereich.

Wie an anderer Stelle in der Baubranche wirkt sich die derzeitige Marktlage auch auf die Arbeiten auf Schloss Oberwerries aus: „Aufgrund der aktuell kontinuierlich steigenden Baupreise, Einschränkungen in den Lieferketten und der Rohstoffpreisentwicklungen können zum weiteren zeitlichen Ablauf nur orientierende Angaben gemacht werden“, sagt Stadtsprecher Lukas Huster.

Perspektive für den Saal

Demnach gehe die Stadt davon aus, den großen Saal rund um den Jahreswechsel wieder nutzen zu können, die Zimmer über dem Saal, wo auch der Schadensort lag, „gegebenenfalls zum Quartalswechsel des ersten und zweiten Quartals 2023“. Die weiteren Räumlichkeiten auf Schloss Oberwerries wie Kaminzimmer, Seminarräume und Gewölbekeller könnten glücklicherweise ganz normal weiter genutzt werden.

Mit der Kostenschätzung ist die Stadt noch vorsichtig. Prognosen seien aktuell generell schwierig. „Da zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle Gewerke vergeben sind, kann auch noch keine verbindliche Aussage zu den Kosten getroffen werden“, sagt Huster. „Es ist aber nicht unrealistisch, in den siebenstelligen Bereich zu geraten.“

Das war geschehen

In einem Gästezimmer im ersten Stock oberhalb des großen Speisesaals war zunächst unbemerkt eine Warmwasserleitung gebrochen. Das Wasser trat aus der Wand aus, breitete sich auf der Etage aus und suchte sich schnell den Weg durchs Mauerwerk ins Erdgeschoss und von dort weiter in das darunterliegende Kellergewölbe, das als Gemeinschaftsraum dient. Das Parkett im Speisesaal weichte auf, ebenso die darunter liegende Holzkonstruktion. Auch der mit Schutt und Erde aufgefüllte Hohlraum zwischen Erdgeschoss und Tonnengewölbe des Schlosskellers war von Feuchtigkeit durchdrungen.

In der Folge mussten zahlreiche schon gebuchte Veranstaltungen und Gesellschaften verlegt oder abgesagt werden. Die Verantwortlichen rechneten bei der Bewirtschaftung des Schlosses mit einer Ausfallquote von rund 40 Prozent.

Das ist bisher gelaufen

Laut Stadt sind folgende Arbeiten gelaufen oder noch im Gange: Sicherungsmaßnahmen direkt nach dem Rohrbruch: Ausbau Parkettboden im Saal, Aufstellen von Trocknungsgeräten, Entschichten sperrender Anstriche zur besseren Trocknung der durchfeuchteten Bereiche

Des Weiteren: Abbrucharbeiten und Rückbau der abgängigen Leitungsstränge (Heizung und Sanitär); Wiederaufbau des Leitungssystems; Abbruch im Bereich der Sanitäranlagen im 1. Obergeschoss; Ausbau des Werksteinbodens im Keller zur Erneuerung der Grundleitungen; Elektroplanung; Küchenplanung sowie Vorbereitung der Ausschreibungen von Rohbau-, Putz- und Stuckarbeiten, Malerarbeiten, Trockenbauarbeiten und Tischlerarbeiten.

Das Füllmaterial in der Zwischendecke zwischen Keller und Saal musste nicht entfernt und erneuert werden. Lediglich an einigen Stellen sei die Zwischendecke geöffnet worden, um die Verfüllung zu trocknen.

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