Potenzial im Schatten der alten Kirche
Mehr Betten: Neues Gästehaus für Hotel-Restaurant Alte Mark
Mark - Ein dörfliches Idyll inmitten der Großstadt ist die teils von Fachwerkhäusern umringte denkmalgeschützte Pankratiuskirche in der Mark. So eine Insellage könnte noch mehr bieten. Die Familie Corall möchte das Potenzial nutzen und plant ihr Hotel und Restaurant "Alte Mark" um ein neues Gästehaus mit 18 Hotelzimmern und Seminarräumen zu erweitern.
Bevor jedoch Bauarbeiter loslegen können, müssen die Voraussetzungen geschaffen werden. Der Flächennutzungsplan muss angepasst, ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt und dazu eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung als Bürgerversammlung in die Wege geleitet werden. Das haben die politischen Gremien in der jüngsten Sitzungsrunde beschlossen.
Derweil machen sich die Coralls zusammen mit ihrem Architekten an die Detailarbeit. Erste Entwürfe sind entstanden, manches aber noch im kreativen Planungsprozess. So viel steht aber fest: Das neue Gästehaus soll als freistehendes Gebäude südlich des seit rund 15 Jahren auch als Hotel genutzten Alten Pastorats entstehen, und „es soll das Ensemble zu einem harmonischen Ganzen ergänzen“, sagt Helga Schmitz-Corall.
Parkplatzsituation entspannen
Neben 18 Hotelzimmern (Doppelzimmer) wird Platz für Seminare geschaffen. Ein Raum im Erdgeschoss kann geteilt oder als Ganzes genutzt werden. Das Dachgeschoss will die junge Familie Corall beziehen. Neben der Ergänzung des bestehenden Parkplatzes am Pastorat soll eine weitere Parkfläche südwestlich des neuen Gästehauses entstehen, so dass sich die Zahl der Stellflächen auf voraussichtlich etwa 40 erhöht und sich damit verdoppelt. Das seien mehr, als vorgeschrieben, sagt Frederik Corall. Dem liegt die Überlegung zugrunde, insgesamt die Parkplatzsituation im Umfeld der Kirche zu entspannen – auch im Interesse der Nachbarn.
"Zur Sicherung der Zukunft"
Bislang verfügt die „Alte Mark“ mitsamt dem Alten Pastorat über 31 Zimmer (überwiegend Doppelzimmer). Mit dem neuen Gästehaus und den 18 Doppelzimmern wächst das Angebot entscheidend, um die Auslastung zu optimieren. „Wir müssen die Erweiterung zur Sicherung der Zukunft machen“, sagt Frederik Corall über das Familienunternehmen, in dem mit ihm und seiner Frau Elisabeth der Generationswechsel vollzogen ist.
Platz für mehrtägige Seminare
Die Zielgruppe für Seminare rückt dabei stärker in den Fokus. Es geht ausdrücklich nicht um eintägige Veranstaltungen, sondern ausschließlich um längere Angebote mitsamt Übernachtungen. „Wir haben in Hamm kaum volle Auslastungen in Hotels“, sagt er. Geschäftskunden machen derzeit den Dienstag zu dem an Übernachtungen stärksten Wochentag. „Wir können gar nicht alle Anfragen bewältigen“, erklärt er. „Unser Anliegen ist, das Hotel vor allem mittwochs bis freitags mit Seminargästen aufzufüllen.“ Dafür bestehen derzeit kaum bis gar nicht die Möglichkeiten, auch weil diversen Gruppen die wöchentlichen Treffen in der „Alten Mark“ weiterhin ermöglicht werden sollen – mit Blick auf immer weniger Gaststätten und Restaurants mit diesen Möglichkeiten ein wichtiger Punkt. Die Nachfrage nach Seminar-Möglichkeiten sei vorhanden, sagt Corall. Absagen seien daher umso bedauerlicher.
Die bessere Auslastung würde sich nicht nur im Hotel bemerkbar machen, sondern auch in der Küche. „Mehr als die Hälfte unserer Gäste kommt abends ins Restaurant“, sagt er.
Weitere Arbeitsplätze
Derzeit beschäftigt die „Alte Mark“ 24 Mitarbeiter, darunter Aushilfen. Mit dem neuen Gästehaus entstehen vier weitere Arbeitsplätze: für eine Hotelfach- und eine House-Keeping-Kraft. Zu den bislang bis zu vier Auszubildenden kommen dann noch ein Hotelfach- und ein Koch-Azubi hinzu.
Zufahrt von der Soester Straße
Der formelle Weg samt Öffentlichkeitsbeteiligung wird noch einige Monate dauern – Zeit, in der weitere Details reifen können. Da wäre die Zufahrt zum neuen Gästehaus. Nach derzeitigem Stand der Planung wird sie über die Soester Straße erfolgen. Der neue Parkplatz wird aber keine Verbindung zu den bestehenden Stellflächen haben, so dass der Missbrauch als Durchfahrmöglichkeit baulich ausgeschlossen wird.
Baldiger Baustart erwünscht
Wenn es nach der Familie Corall geht, sollen die Bauarbeiten nach Möglichkeit schon in diesem Jahr starten, so dass im kommenden Jahr die Eröffnung stattfinden kann.