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Mehr Platz für Penny: Im Osten geht‘s ans Eingemachte

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Von: Torsten Haarmann

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Der Penny Hamm Ost ist das größte Geschäft im Nahversorgungszentrum.
Nach mehr als 20 Jahren steht eine Modernisierung an: Der Penny Hamm Ost ist das größte Geschäft im Nahversorgungszentrum. Der Eingang liegt aber etwas abseits. Mit dem Umbau entsteht eine neue Eingangssituation an der Gebäudefront zum Parkplatz. Dafür müssen die Bäckerei-Filiale (Mitte) sowie das Lotto-Toto-Geschäft mitsamt der Post (rechts) und dem Reisebüro (nicht mehr im Bild) verlegt werden. Dafür wird unter anderem der freigewordene Platz des ehemaligen Sonnenstudios (links) genutzt. © Rother

Im Nahversorgungszentrum Hamm Ost am Alten Uentroper Weg stehen umfangreiche Umbauten an. Vor allem der Penny-Markt wird davon räumlich profitieren.

Hamm – Der Penny Hamm Ost wächst. Sicherlich, das Nahversorgungszentrum am Alten Uentroper Weg ist gut frequentiert. Dennoch sind einer Expansion bauliche Grenzen gesetzt. Nachdem das Sonnenstudio im Sommer ausgezogen ist, nutzen der Lebensmitteldiscounter und die Deutsche Fachmarkt AG (Defama) als Eigentümer aber die Gelegenheit und den freigewordenen Raum für einen umfangreichen Umbau. Das löst einen Wechsel der Ladenlokale aus. Die Arbeiten haben begonnen. Ohne vorübergehende Schließungen wird es nicht gehen. Dafür erhalten die Kunden ein modernisiertes Nahversorgungszentrum.

Der Bedarf der Supermärkte und Discounter an Verkaufs- und Nebenflächen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Wer mit der Konkurrenz auf Dauer mithalten will, sollte wachsen. Das war der Defama klar, als sie vor rund dreieinhalb Jahren den 1998 eröffneten Komplex übernahm. „Wir wissen, was Standard ist. Nach unserer Auffassung ist sie zu klein“, sagt Defama-Vorstand Matthias Schrade über die Verkaufsfläche für den Discounter. Als der neue Eigentümer mit der Übernahme der Immobilie dem Discounter Penny eine Erweiterungsoption in Aussicht stellte, „rannten wir offene Türen ein“.

Vor rund drei Jahren begannen die Planungen. Defama nimmt damit eine Neugestaltung der Fassade vor und modernisiert einen Teil der Haustechnik. Mit der Umsetzung sollte Anfang des kommenden Jahres begonnen werden. Durch den vorgezogenen Auszug des Sonnenstudios läuft sie aber bereits.

Penny-Markt

So eine Erweiterung und Modernisierung im Bestand ist bei laufendem Betrieb nicht möglich. Der Penny wird daher zu Beginn des neuen Jahres vorübergehend geschlossen. Der genaue Termin stehe noch nicht fest, sagt Stefan Graf, Expansionsmanager Region West der Penny Markt GmbH. Es werde etwa ab der zweiten Kalenderwoche sein. Das heißt, in zeitlicher Nähe zum 10. Januar. Der Verlauf des Umbaus ist von der Verfügbarkeit der Unternehmen abhängig, wie in der Zeit des Baubooms auch auf anderen Baustellen. Die Wiedereröffnung sei gegen Ende April/Anfang Mai geplant, sagt er. Durch den Umbau wächst die Verkaufsfläche des Marktes von derzeit 620 auf knapp unter 800 Quadratmeter.

Künftig werden nicht mehr Produkte angeboten, aber die teils etwas beengte Situation gelöst. Es entsteht Raum für ein neues Marketingkonzept, das Penny deutschlandweit umsetzt. Die größere Verkaufsfläche erlaube, Waren besser zu präsentieren und den Kunden mehr Platz zu geben, sagt Graf. Das Konzept ist bereits im Markt an der Langen Straße umgesetzt und wird es im ersten Quartal am Bockumer Weg und eben am Alten Uentroper Weg.

Der Penny-Markt erhält als Einkaufsmagnet im Nahversorgungszentrum künftig einen passenden Eingangsbereich an der Hausfront und am Parkplatz. Derzeit liegt er abseits, an der etwas zurückspringenden Hausseite. Dafür müssen Reisebüro, Lotto & Toto mitsamt Post sowie die Bäckereifiliale von Potthoff weichen und umziehen.

Reisebüro, Post, Lotto

Das Reisebüro und Lotto/Post ziehen von rechts nach links in das Geschäftslokal des ehemaligen Sonnenstudios. Hier stehen die Umbauten vor dem Abschluss. Für Anfang der Woche war die Übergabe geplant.

Ganz glücklich ist Cordula Hermann mit dem Umzug nicht. „Wir müssen uns verkleinern“, sagt sie. Von knapp 100 auf 77 Quadratmeter. Sie ist vor rund 23 Jahren die erste Mieterin im Zentrum gewesen und eröffnete ihr Reisebüro noch vor dem Penny. Sie teilt sich ein Geschäftslokal mit dem Lotto-Toto-Laden. Den hat 2014 Melanie Küritz von ihr übernommen und ein Jahr später um den Post-Service erweitert. Besonders jetzt in der Pandemie-Zeit und den Auflagen ließen sich beide Bereiche „gut trennen“, sagt Hermann. Es habe lange gedauert, die neuen Geschäftsräume so zu planen, es wieder hinzubekommen. „Meine Kollegin und ich sind dabei zu Innenarchitekten geworden.“ Den hätte sie sich auch nicht leisten können, sagt die Inhaberin des Reisebüros mit Blick auf die schweren (Corona)Zeiten für die Reisebranche.

Cordula Hermann muss mit ihrem Reisebüro sowie dem Lotto-Toto-Geschäft und der Post das Landenlokal wechseln.
Erst Corona-Beschränkungen, jetzt noch ein Umzug: Cordula Hermann muss mit ihrem Reisebüro sowie dem Lotto-Toto-Geschäft und der Post das Landenlokal wechseln. © Rother

Und jetzt kommt noch der Umzug zum Jahreswechsel hinzu. Es werde vielleicht anfangs etwas provisorisch sein, sagt sie, aber geschlossen werden müssten die Geschäfte nicht. „Wir hoffen am Wochenende, 1. und 2. Januar, alles hinzubekommen.“ Der Postservice werde am Montag für ein paar Stunden nicht zur Verfügung stehen, spätestens aber am 4. Januar solle es wieder sein. Es wird eine Frage der Verfügbarkeit von Handwerkern und Technikern. „Unsererseits haben wir alles so vorbereitet, dass es funktioniert“, sagt sie.

Alles neu macht der Umzug. Deshalb nutzt Hermann die Gelegenheit, ihr Geschäft in „Cordula‘s Reiselounge“ umzubenennen. „Das habe ich spontan beschlossen.“

Bäckerei-Filiale

Die Filiale der Bäckerei Potthoff rückt künftig weiter nach links, soll aber innerhalb des Gebäudes am Penny-Markt bleiben. Im Gegensatz zum Reisebüro und der Post bekommt sie etwas mehr Platz. Wann und ob es während des Umbaus zur vorübergehenden Schließung kommt, ist noch offen.

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