Ein Herzstück war es sicherlich für zwei anwesende Einwender, die beim Themenkomplex Tierschutz ihr kategorisches Nein zu den Plänen mit vielen Argumenten unterlegten. „Es ist makaber, von Tierschutz und Tierwohl zu sprechen, wenn die Tiere Todesqualen leiden“, sagte Maurice Gutgesell von der Tierschutzrechtsorganisation Peta. Dabei ging es um die geplante Betäubung der Schweine mittels CO2.
Wie könne von Tierschutz gesprochen werden, wenn das Ziel der Tod des Tieres sei, sagte ein anderer Einwender, der, wie für das Verfahren üblich, anonym blieb.
Westfleischs Konzern-Tierschutzbeauftragte Dr. Yvonne Schneider nannte die generelle Ablehnung von Tierschlachtungen zwar „nachvollziehbar“, aber im Kontext zum Genehmigungsverfahren für „nicht zu klären“. Denn hier geht um den Bau eines Schlachtbetriebs, konkret um die Genehmigung allein nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz.
Laut Stadtverwaltung war der Wortlaut vieler Einwendungen identisch. Es ging um generelle Ablehnung des Schlachtens von Tieren, um Missstände im sozialen und tierrechtlichen Bereich.
Allgemeine Vorwürfe an die Schlachtunternehmen konterten die Westfleisch-Vertreter mit „sehr hohen Standards im Tierschutzbereich“, die über die gesetzlichen Vorgaben hinaus gingen, wie Projektleiter Gustav Kronsbein sagte. „Wir gehen an die technischen Grenzen.“ Etwa bei der Betäubung, die statt mit der vorgeschriebenen mindestens 80-prozentigen CO2-Konzentration mit 91 Prozent durchgeführt werde.
Dies ist ein Beispiel für die Details, die beim mehrstündigen Erörterungstermin zu mehreren Themenkomplexen vom Arbeits- bis zum Klima- und Umweltschutz besprochen wurden. Die Antworten auf die Einwendungen füllen zahllose Aktenordner und dokumentieren den Aufwand für den Erörterungstermin.
Eine schon in der Vergangenheit drängende Frage, inwieweit die neue Kläranlage Antibiotika-Rückstände aus dem Abwasser beseitigt, um Resistenzbildung zu verhindern, konnte allerdings nicht beantwortet werden. Das ist Teil eines eigenen Genehmigungsverfahrens, das parallel läuft.