Tempo 30 in Westtünnen: Die Mühlen mahlen unendlich langsam
Tempo 30 auf der Von-Thünen-Straße in Westtünnen – das hatte die Bezirksvertretung vor langer Zeit schon beantragt. Passiert ist seitdem... nicht mehr viel.
Westtünnen – Tempo 30 auf der Von-Thünen-Straße in Westtünnen im Bereich der Geschäftszeile mit Tintenfaß, Tünner Grill und Dördelmann – das hatte die Bezirksvertretung der vergangenen Legislaturperiode nach Antrag der FDP beantragt. Passiert ist seitdem nicht mehr viel. Und es dürfte wohl auch noch etwas Zeit vergehen, bis diesbezüglich eine Entscheidung getroffen wird, denn die angekündigte Tempomessung auf diesem Teilstück lässt noch auf sich warten.
Zur Erinnerung: Die Stadtverwaltung hatte den ersten FDP-Antrag abgelehnt. Begründet wurde dies damals zum einen mit dem dort unauffälligen Unfallgeschehen und den guten Sichtverhältnissen dort, zum anderen mit einem eher denkwürdigen Hinweis auf die Straßenverkehrsordnung. Darin heißt es: „Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird.“ Zudem sei die Geschwindigkeit immer der jeweiligen Situation anzupassen. Das hatte bei FDP-Vertreter Udo Reins nur Kopfschütteln ausgelöst, da so jede Verkehrsberuhigung abgelehnt werden könnte.
Auch Tempomessung lässt auf sich warten
Mit dem Hinweis, dass ein Gutteil der Bürger für dieses Tempolimit seien, ließ er den Antrag ein weiteres Mal auf die Tagesordnung setzen. Diesmal zeigte sich die Verwaltung gesprächsbereiter. Sie wolle aber zunächst eine Tempomessung durchführen lassen, ließ sie in einer Bezirksvertretersitzung ausrichten.
Diese Tempomessung ist allerdings bislang nicht erfolgt, da im Herbst zunächst die Kanalbauarbeiten des Lippeverbandes dort durchgeführt wurden und die Straße ohnehin gesperrt war. Aber auch jetzt, nachdem die Straße wieder frei ist, will die Verwaltung noch abwarten mit der Messung. „Diese macht nur bei einigermaßen normalen Verkehrsverhältnissen Sinn, die wir im momentanen Lockdown nicht haben. Sobald absehbar ist, wann sich der Verkehr wieder normalisiert, werden wir die Messung angehen“, teilte Stadtsprecher Lukas Huster auf Anfrage mit. Der Antrag der Bezirksvertretung werde aber weiter verfolgt, heißt es.