Langes Warten
Anwohner warten schon seit Jahren auf „Tempo 30“ auf der Östingstraße
Auf dem Weg zur „familienfreundlichsten Stadt Deutschlands“ soll Hamm auch mehr Tempo-30-Zonen bekommen.
Lohauserholz – Hamm soll die „familienfreundlichste Stadt Deutschlands“ werden. Das hat sich die neue Ampel-Koalition im Rathaus auf die Fahnen geschrieben. Aber auch die Parteien vor Ort wollen etwas tun und beispielsweise mehr Tempo-30-Zonen zum Schutz der Kinder ausweisen. Das wird von vielen begrüßt, so auch von Anwohnern des im Ortsteil Lohauserholz befindlichen Teils der Östingstraße.
Eine besorgte Mutter macht sich jetzt hier für die Einrichtung einer Tempo-30-Zone stark. Diese Straße werde, wie sie schreibt, von sehr vielen Kindern genutzt. Durch ihren guten Ausbau lade diese Durchfahrtsstraße jedoch viele Autofahrer dazu ein, weit mehr als die erlaubten 50 Kilometer in der Stunde zu fahren. Geschwindigkeitskontrollen gebe es hier nahezu nie, so die Mutter.
Die hatte bereits vor zehn Jahren, als ihre Tochter noch weit davor war alleine über die oder entlang der Straße zu gehen, örtliche Politiker auf das Problem hingewiesen und dies auch persönlich auf einer Bezirksvertretersitzung angesprochen. Auch hatte sie angeboten, mithilfe einer Unterschriftensammlung weitere Unterstützer für ihr Anliegen „Tempo 30 auf der Östingstraße“ zu gewinnen. Dies sei jedoch, so Bezirksvorsteher Udo Schulte damals, nicht nötig, da zu diesem Anliegen bereits genügend Anträge vorlägen. „Anfang 2012 erhielt ich zu diesem Sachverhalt einen Anruf aus dem Tiefbauamt, mit dem mir bestätigt wurde, dass die Östingstraße im Zuge ihres Umbaus zur 30-Zone erklärt wird.“ Diese Maßnahme habe sich dann sehr viele Jahre hingezogen. „Während des Umbaus und der damit einhergehenden Teilsperrung der Straße war die Lage sehr entspannt, da der Durchgangsverkehr entfiel. Nun ist der Straßenumbau erfolgt und die Sperrung aufgehoben.“ Leider sei die Änderung zur 30-Zone aber immer noch nicht umgesetzt.
Das alles hat zur Folge, dass, wie sie sagt, vor allem Kinder seit einiger Zeit wieder mit der Gefahr leben, die diese Verkehrssituation hervorruft. Dass die Östingstraße von den Politikern zuletzt nicht konkret als Kandidatin für Tempo 30 genannt wurde, macht die Mutter „stutzig und traurig“. Sie fragt sich nun, ob die Bezirksvertreter die Temporeduzierung auf der Östingstraße „aus den Augen verloren haben“ oder ob sie nicht darüber informiert wurden, dass die „Umsetzung noch nicht erfolgt ist“. Gerne sei sie dazu bereit, eine Unterschriftensammlung bei den Anwohnern durchzuführen, um ihrer Forderung und der vieler Nachbarn Nachdruck zu verleihen.