„Wellness ohne Presslufthammer“ in Hamm
Susanne Herboth wird einen ihrer Salons nicht mehr öffnen
Susanne Herboth wird ihren Friseursalon in der Hammer Innenstadt nach dem Ende des Corona-Lockdowns nicht wieder öffnen. Sie tut es den Kunden und den Mitarbeitern zuliebe.
Hamm - Sie war mit die Erste, die aufgrund des B-Tween-Neubaus an der Ritterstraße eine mögliche Geschäftsaufgabe angekündigt hatte. Susanne Herboth hat ihre Ankündigung wahr gemacht und ihren Friseursalon an der Rödinghauser Straße 2 direkt gegenüber der Ritterpassage geschlossen. Nun konzentriert sie sich ganz auf ihr Ladenlokal an der Ostenallee. „Hochwertige Wellness-Angebote und Presslufthammer passen nicht zusammen“, sagt sie.
Stadt | Hamm |
Regierungsbezirk | Arnsberg |
Fläche | 226,3 km² |
Einwohner | 179.916 (31. Dez. 2019) |
Friseure im Lockdown: Susanne Herboth öffnet Filiale nach Lockdown nicht mehr
Susanne Herboth und ihr kpOchs-Team waren im April 2019 auf der internationalen Friseurmesse „Top Hair“ in Düsseldorf in der Königsdisziplin „Best Practice“ (deutsch sinngemäß: Erfolgskonzept) als bester Friseursalon Deutschlands ausgezeichnet worden. Lange hingen großformatige Fotos von dem preisgekrönten Team im Schaufenster, nun weisen Transparente auf den Umzug hin.
„Ich wäre hier das Ende einer Baustelle“, sagt Herboth. „Das ist weder für die Kunden noch für die Mitarbeiter eine gute Situation.“ Der Betrieb sei an dieser Stelle gewachsen und erfolgreich gewesen. Doch Herboth hatte ihre Skepsis schon früh bei Bürgerversammlungen zum Ausdruck gebracht. Im März wäre sie 19 Jahre am Innenstadt-Standort gewesen, ihren Mietvertrag hat sie nicht mehr verlängert.
Abgesehen vom bevorstehenden B-Tween-Bau habe ihr auch die Entwicklung der Umgebung mehr und mehr zu denken gegeben. „Der Standort ist nicht mehr das, was er vor Jahren einmal war“, sagt sie. Das Gefälle sei zuletzt deutlich spürbar gewesen.
Friseursalon von Susanne Herboth: Beide Teams werden jetzt zusammengeführt
Natürlich sei es traurig, den Standort nach all den Jahren aufzugeben. Am Ende sei es aber die richtige Entscheidung gewesen. Das rund 250 Quadratmeter große Ladenlokal an der Ostenallee biete ihr inklusive Garten alles, um ihre Kunden auf höchstem Niveau empfangen zu können. Die beiden bisherigen Teams führt sie an diesem Ort zusammen.
Zudem betreibt Susanne Herboth seit 2019 noch einen kleinen Salon im DRK-Seniorenheim an der Marker Allee. Dieser läuft wie gehabt weiter.
Und es gibt noch ein zweites Argument, das Herboth, die seit 1995 Friseurmeisterin und selbstständig ist, in ihrer Entscheidung bestätigt. „Irgendwann darf man nach all den Jahren auch einmal über das Thema Work-Life-Balance nachdenken“, sagt sie. Der Punkt sei für sie jetzt gekommen mit nur noch einem großen Salon. „Darauf freue ich“, sagt sie.