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Ab Sommer 2025: Metrobus im 10-Minuten-Takt

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Von: Jörn Funke

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Wollen mehr Busverkehr: Marc Herter, Carsten Gniot, Andreas Mentz und Jule Pletschen.
Wollen mehr Busverkehr: Marc Herter (von links), Carsten Gniot, Andreas Mentz und Jule Pletschen. © © Andreas Rother

Im Sommer 2025 sollen in Hamm die ersten Metrobusse im 10-Minuten-Takt fahren. Und bis 2035 sollen alle Stadtbezirke ans Metrobusnetz angeschlossen sein.

Hamm – Das sind die Kernpunkte des neuen Nahverkehrsplans, den Oberbürgermeister Marc Herter (SPD) und seine Verkehrsplaner am Donnerstag vorstellten.

Zuerst die Linien 1, 3, 10 und 11

Auf den Buslinien 1 (Westherringen – Maximilianpark), 3 (Pelkum – Werries), 10 und 11 (beide Hauptbahnhof – Bockum) sollen die Busse ab Sommer 2025 alle 20 Minuten fahren. Für die Linien 1 und 3 ergibt das zwischen Westenschützenhof und Maxipark einen 10-Minuten-Takt, bei den Linien 10 und 11 zwischen Innenstadt und Bromberger Straße.

Bis 2035 sollen weitere Linien in alle Stadtbezirke folgen; auf einzelnen Abschnitten würde dann alle siebeneinhalb Minuten ein Bus kommen. Dass man mit 1, 3, 10 und 11 beginne, liege an der starken Nachfrage auf diesen Linien, sagte Carsten Gniot, der die städtische Verkehrsplanung leitete. Auf den Linien 1 und 3 sind bereits jetzt täglich 9 800 Fahrgäste unterwegs, das sind 26 Prozent aller Passagiere in Hamm.

Linien mit den meisten Fahrgästen

Die 10-Minuten-Linien sollen als „Metrobusse“ bezeichnet werden, um den höheren Standard zu betonen. Die Stadt rechnet allein durch die Taktverdichtung mit 2 000 zusätzlichen Fahrgästen pro Tag. Fahrgäste könnten dann zur Haltestelle gehen, ohne sich Gedanken über den Fahrplan zu machen, sagte Herter. Schließlich komme immer innerhalb weniger Minuten ein Bus.

Mehr Fahrgäste verspricht sich die Stadt auch durch neue Tarife, die teilweise bereits eingeführt wurden. Das Gutachten, das dem Nahverkehrsplan zugrunde liegt, prognostiziert 5500 zusätzliche Passagiere durch das kostenlose Schüler- und Azubi-Ticket (ab 1. August), 2500 durch das Hamm-Ticket (seit 1. Mai) und 500 durch das Sozialticket. Aktuell haben die Busse in Hamm einen Verkehrsanteil von 8 Prozent, die Stadt peilt 15 Prozent an.

On-Demand-Verkehre im Außenbereich

In ländlichen Stadtteilen und frühmorgens setzt die Stadt auf „On-Demand“-Verkehre („auf Nachfrage“) mit Sammeltaxis. Es gebe erste Gespräche, sagte Gniot.

Das alles wird gut 8 Millionen Euro jährlich kosten, die zunächst von den Stadtwerken getragen werden sollen. Herter erwartet jedoch eine Beteiligung von Bund und Land an der Finanzierung. Notwendig sind neue Busse, Fahrerinnen und Fahrer. Ampelschaltungen und Busspuren sollen optimiert werden.

Online-Beteiligungsverfahren

Die Bürger können vom 3. Juli bis 11. August online am Verfahren beteiligen und Vorschläge machen. Der Rat soll dann im September den entscheidenden Beschluss treffen.

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