Spundwand und Plateau wachsen
Metallwand trennt Innenstadt von Heessen - Viel zu sehen im Erlebensraum
Es gibt derzeit viel zu sehen im „Erlebensraum“: Die augenfällige Spundwand auf der Baustelle wächst weiter mit Macht, und auch das künftige Plateau östlich der Münsterstraße nimmt bereits erste Formen an.
Hamm - Auf rund 1,3 Kilometern Länge wird die insgesamt mehr als zehn Meter hohe „Mauer" schon bald die Stadtbezirke Heessen und Mitte voneinander trennen. Der größte Teil ist bereits vollzogen und geschlossen. Bis zur Fährstraße liegen die noch zu verarbeitenden Elemente der Spundwand schon bereit, um mittels eines „Vibrationsbär“ genannten Spezialgeräts möglichst lärmarm in den Boden gebracht zu werden. Wenn es die Wetterlage zulässt, werden die wenigen hundert verbleibenden Meter bis Ende Oktober die Fährstraße erreicht haben. Auch der zweite, eigentlich noch spannendere Lückenschluss soll bis dahin über die Bühne gehen.
Nur wenige Meter östlich der Kläranlage Mattenbecke muss die neue Spundwand an den bisherigen Deichverlauf angedockt werden. Sobald das passiert ist, wird der Lippeverband nicht nur mit der Anschüttung und Formung des neuen Verlaufs beginnen, sondern auch mit dem Rückbau des Altdeichs: Der östliche Verkauf wird komplett verschwinden, der westliche in das Plateau integriert. Für Radfahrer und Fußgänger ist das eine schlechte Nachricht, denn ab Anfang November können sie den beliebten Deichweg zur Lippeauen-Querung für mindestens ein Jahr nicht mehr nutzen.
Ein Pressesprecher der Stadt betont, dass der Hochwasserschutz während aller Vorgänge natürlich gewahrt bleibe. Denn es ist ja gerade die tief versenkte Spundwand, die Deichen die nötige Stabilität gibt.
Auch in Sichtweite der Münsterstraße tut sich in diesen Tagen allerhand. So lassen auffällige Erdarbeiten erahnen, welch enormes Ausmaß das für die künftigen Besucher gedachte Plateau einmal haben wird. Mehr als 50 Prozent der künftig 48.000 Quadratmeter großen und bis zu drei Meter hohen Plateau-Fläche seien bereits erkennbar, erklärt der Stadtsprecher. Auch wenn schon jetzt dank des Abladens von Material aus anderen Baustellenbereichen örtlich ein Höhenzuwachs erkennbar ist, dauert es bis zur eigentlichen Aufschüttung durch den Lippeverband - wie oben erklärt - noch ein paar Wochen. In den Wintermonaten wird sich das Gelände also noch stärker verändern als derzeit eh schon.
Noch schneller geht es derweil am Wasser voran: Wurden die vorbereitenden Arbeiten für den künftigen „Lippestrand“ westlich des früheren Kläranlagenauslaufs bereits vor längerer Zeit abgeschlossen, seien sie östlich davon auf einem guten Weg, heißt es. Im Idealfall soll dieser Bereich bis Ende Oktober fertiggestellt sein. Für die Allgemeinheit nutzbar gemacht wird der letztlich 550 Meter lange Lippestrand allerdings erst nach der Fertigstellung des Gesamtprojekts Mitte 2022.