Bittere Bilanz der Stadtwerke Hamm
Nix los in den Becken: So wenig Freibadgäste wie nie - Klare Aussage zu Hundeschwimmen
In die Hamm Freibäder sind wegen der Corona-Auswirkungen im Jahr 2020 so wenige Besucher gekommen wie noch nie.
Hamm - Die Hammer Stadtwerke haben eine erste Bilanz der Freibad-Saison gezogen und kommen zu einem ernüchternden Ergebnis. Nur rund 53.000 Besucher kamen seit dem 8. Juni in das Freibad Selbachpark (19.600) und das Südbad (33.400). Angesichts der trüben Wetteraussichten bis zum letzten Bad-Tag am 13. September dürften nur noch wenige Hundert Besucher hinzukommen. 2019 lag die Zahl der Gäste noch bei etwa 145.000, 2018 bei rund 183.000 – da waren die Bäder allerdings auch jeweils bereits seit Anfang Mai offen.
Maue Zahlen trotz bestem Bade-Wetter
„Gäbe es Corona nicht, hätten wir in diesem Jahr wahrscheinlich einen spektakulären August erlebt. An 15 Badetagen lagen die Temperaturen beständig weit über 25 Grad“, mutmaßt Stadtwerke-Sprecherin Cornelia Helm. Der wärmste Tag war der 8. August. An diesem Tag kletterte das Thermometer auf 34,4 Grad Celsius. Die warmen heißen Temperaturen am zweiten August-Wochenende hatten dafür gesorgt, dass sich vor den Bädern Hunderte Meter lange Schlangen bildeten. Besucher ignorierten die Maskenpflicht und hielten die Abstände nicht ein, was die Stadt dazu veranlasste, die Regeln zu ändern.
Im August waren wegen der vielen Sonnenstunden mit circa 28.000 immerhin annähernd so viele Gäste in den Bäder wie im Vorjahr (2019: 31.000).
Defizit in Millionen-Höhe
Durch die etlichen Corona-Maßnahmen wie stetige Desinfektion und Reinigung, Sicherheitsdienste und Mehraufwand bei der Verwaltung waren die Betriebskosten für die Bäder in diesem Jahr um ein Vielfaches höher. Es wurden extra zusätzliche Kräfte eingestellt, um das Pensum bewältigen zu können.
Wie hoch das Minus im ohnehin stark defizitären Bäderbereich in diesem Jahr sein wird, konnte Helm noch nicht abschätzen. Fest steht: Es wird eine Millionen-Summe sein.
Kein Hundeschwimmen in den Freibädern
Einem Wunsch etlicher Hundehalter aus Hamm werden die Stadtwerke übrigens nicht nachkommen. „Ein Hunde-Schwimmen zum Abschluss wird es nicht geben“, betonte Helm. In anderen Kommunen dagegen dürfen die Vierbeiner am Ende einer Saison mit ins Wasser. Nicht so in Hamm: Eines der Bäder extra dafür zu öffnen sei zu teuer – gerade in diesem Jahr. „Die Kosten, die da auch nur für einen zusätzlichen Öffnungstag anfallen würden, könnten wir nicht mal über einen speziellen Eintrittspreis wieder reinholen", so Helm.
Hygiene-Aspekte sprächen dagegen, dass Hunde bei laufendem Betrieb ins Bad gelassen werden. Auch viele Badegäste würden sich an den Vierbeinern im Nachbarbecken höchstwahrscheinlich stören.
Nach dem 13. September werden die beiden Freibäder nicht direkt in den „Winterschlaf“ versetzt. Zunächst müssen aufwendige Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten wie nach jeder Sommer-Saison durchgeführt werden, um die Becken winterfest zu machen.