Am Alten Uentroper Weg
"Schwierige Situation": So werden die Flüchtlinge in der ZUE vor dem Coronavirus geschützt
Hamm – Wohnen auf wenig Raum, viele Kinder, Menschen, die in den seltensten Fällen gut Deutsch sprechen: Um zu verhindern, dass das Coronavirus in der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge (ZUE) am Alten Uentroper Weg verbreitet wird, hat die Bezirksregierung Arnsberg konkrete Maßnahmen ergriffen.
Die aktuell zwischen 500 und 600 Bewohner dürfen sich nur noch den Vorgaben des Landes entsprechend in kleineren Gruppen über das Gelände bewegen und gemeinsam essen. „Das ist eine schwierige Situation für alle. Auch in der Einrichtung. Einerseits wegen der vielen unterschiedlichen Charaktere auf engem Raum, andererseits wegen der scharfen Vorgaben“, erklärt Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung.
Zuletzt seien mehrere große Hinweisschilder mit Informationen zu Corona, zur Nies-Etikette, zum Händewaschen und den richtigen Abständen in verschiedenen Sprachen ausgehängt worden. In wiederkehrenden Informationsveranstaltungen werden die Bewohner zusätzlich aufgeklärt.
Mehrere Untersuchungen vor der Ankunft in Hamm
Bis die Asylbewerber in der ZUE angekommen sind, wurden sie mehrfach medizinisch untersucht – etwa in der Erstaufnahmeeinrichtung in Bochum. Dort werde auch Fieber gemessen und auf Corona-Symptome geachtet. Dazu gebe es mehrfach Befragungen. Etwa darüber, über welche Länder die Menschen nach Deutschland gekommen sind. Und ob sie Kontakt mit Menschen hatten, die an einer Atemwegserkrankung oder dem Coronavirus litten. Bei Anzeichen auf Risikofaktoren werden die Asylbewerber solange beobachtet, bis ausgeschlossen werden kann, dass sie das Virus in sich tragen.
Deshalb sei die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus über diesen Weg in die ZUE gelangt, sehr gering, sagt Söbberler.
Sollte die Corona-Welle höher schwappen als bislang, sei auch denkbar, Kontakte noch weiter einzuschränken. Vorsorgliche Ausgangssperren oder Zugangsbeschränkungen seien indes keine Optionen, um zu verhindern, dass sich Sars-CoV-2 in der Zentralen Unterbringungseinrichtung am Alten Uentroper Weg ausbreitet. "Die dort untergebrachten Menschen haben ja die gleichen freiheitlichen Rechte wie alle anderen", betont Söbbeler.
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