Ruhe in rechter Szene - nur Frage der Wahrnehmung?
HAMM - „Hamm ist Zentrum des Rechtsextremismus.“ Mit dieser Feststellung ebnete Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann vor exakt einem Jahr den Weg für eine externe Bestandsanalyse der rechten Szene in der Stadt und der Erstellung eines Handlungskonzepts. Hat sich seitdem etwas verändert?
Die landesweite Vereinigung „BackUp – ComeBack“ wurde im April in Hamm gegründet, und die Diplom-Politologin und BackUp-Mitarbeiterin Claudia Luzar wurde mit der Bestandsanalyse betraut. Seitdem sei die rechte Szene in Hamm kaum mehr in Erscheinung getreten, bestätigt Luzar entsprechende Eindrücke des WA. Fraglich sei allerdings, wie sich das mit Blick auf die nahende Kommunalwahl entwickeln werde.
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Ob und welche Straftaten in der Stadt dem rechtsradikalen Lager zugeordnet werden können, wird von der Polizei derzeit nicht beantwortet. Innenminister Jäger hat den Behörden bis zur Bekanntgabe der landesweiten Kriminalstatistik im März einen Maulkorb erteilt.
Die Bestandanalyse der rechten Szene in Hamm sei etwa zur Hälfte abgeschlossen, erklärt Luzar. Im September oder Oktober werde sie ihre Arbeit abgeschlossen haben und die Ergebnisse den politischen Gremien präsentieren können. 21 Interviews mit Privatpersonen und Funktionsträgern seien noch zu führen. - fl
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