Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm übernimmt
Ritterstraße 40 wird abgerissen - Einst sollte ein Bordell in das Haus
Mit dem Ankauf der Ritterstraße 40 hat die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) in Hamm eine weitere Problemimmobilie vom Markt genommen. Zur Erinnerung: Die Räumlichkeiten sollten vor einigen Jahren mal zum Bordell werden.
Hamm – Die Kaufverträge sind inzwischen unterzeichnet, und in Kürze soll das marode Objekt in der Innenstadt besenrein an die SEG übergeben werden. Der Abriss werde 2021 erfolgen, sagte Stadtsprecher Tom Herberg. Damit ist das Thema Renovierung, das zunächst noch als eine Option erschien, vom Tisch.
Stattdessen haben SEG und Stadt die Zeichen auf Neubebauung gestellt und wollen einen inzwischen bewährten Weg einschlagen: „Per Wettbewerbsverfahren soll sich entscheiden, wie es in dieser zentralen Lage später aussehen wird“, sagte Herberg. Konkrete Vorgaben seien aber noch nicht formuliert worden. Offen sei demnach auch noch die Nutzung des Erdgeschosses. Eine Spielhalle wird es hier definitiv nicht mehr geben, ob an einer gastronomischen Nutzung – wie hier bis vor Kurzem seit Jahrzehnten gesetzt – festgehalten wird, müsse sich in Absprache mit dem kommenden Entwickler zeigen, so der Stadtsprecher.
Stadt Hamm kauft Ritterstraße 40 - Preis bei 800.000 Euro
Für rund 800.000 Euro ist das Objekt laut WA-Informationen an die SEG gegangen. Vom Land gibt es eine 95-prozentige Förderung für den Abriss von Problemimmobilien. Das lieferte für das Vorhaben, an der Ritterstraße aufzuräumen, noch einmal beste Argumente. Nun hat die Stadt die Hand auf dem Objekt und setzt fort, was an anderer Stelle an Stadtreparatur bereits in Arbeit ist.
Wohnen im Obergeschoss, Gastronomie und Spielhalle im Erdgeschoss: Das prägte bisher das Bild. Doch es hätte zwischenzeitlich auch anders kommen können. Als Ende 2013 bekannt wurde, dass ein Münsterländer Investor hier einen Bordellbetrieb mit Zimmervermietung errichten wollte, reagierte die Stadt empfindlich. Über eine Bebauungsplanänderung wurde das Vorhaben verhindert. Damals war das Objekt von den Eigentümern online vermarktet worden, zur Miete oder für einen Kaufpreis von 1,35 Millionen Euro.