Das Rhyneraner Unternehmen gehört dabei zur Gruppe Aalberts Dispense Technologies. Gemeinsam mit Schwesterfirmen, die in Italien, den Niederlanden und des USA beheimatet sind, vertreibt DSI somit alle Bauteile zwischen Getränkebehälter und Glas. Gehen täglich mehrere tausend Fittinge und Zapfköpfe aus den Hallen in Rhynern, so nehmen die Produkte Druckminderer und Zapfhähne nur kleine Bereiche in der Fertigungshalle ein. Andersherum sieht es in den Schwesterfirmen aus.
Verwaltung, Vertrieb, Produktion, Lager, Logistik, Entwicklung – bei DSI in Rhynern wird alles abgewickelt, hier arbeiten Menschen mit den unterschiedlichen Qualifikationen zusammen. 55 Mitarbeiter zählt der Betrieb aktuell, darunter sind Kaufmänner, Betriebswirte, Logistiker, Finanzbuchalter, Monteure, Anlagenbediener, Produktdesigner und reine Hilfskräfte Hand in Hand zusammen. Auch Auszubildende hat das Unternehmen stets zwei bis vier. Die gute Stimmung kam noch jüngst beim Betriebsfest zutage, das auf dem Gelände gefeiert wurde.
Gemeinsam wickelt das DSI-Team die großen Auftragsmengen ab. Nach zweijähriger Corona-Pause – die Produktion von Getränke-Fässern stand nachvollziehbar nahezu still – steigt die Nachfrage in diesen Tagen enorm. „Wir stoßen sogar ein Stück weit an unsere Grenzen“, sagt Björn Hoffmann, einer der Geschäftsführer von DSI. So werde der Betrieb nach und nach wieder voll das Drei-Schicht-System hochfahren – so wie vor Corona. Der Großteil der Produktion erfolgt nach den Wünschen der Kunden, und die können durchaus speziell sein. Hier ist DSI auch flexibel. Meint der Laie, dass Fitting und Zapfkopf immer gleich sind, so täuscht er sich gewaltig. „Jede Brauerei, jeder Fasshersteller hat andere Vorlieben“, so Hoffmann. Und darauf reagiert DSI.
Das Material bekommt DSI geliefert, zumeist aus Asien. Geliefert werden Stahlrohre als Rohlinge. In Rhynern werden sie für ihre Zwecke hergerichtet und an den Kunden weiterversendet. Dabei durchlaufen die Produkte eine strenge Kontrolle. „Wir produzieren für Lebensmittel, da spielt Hygiene eine große Rolle bei uns“, erklärt Jannine Manusch aus dem Operations- und Purchasing-Management. Schon das gelieferte Material wird in einem Labor genau untersucht, ehe sie in der Halle weiterverarbeitet werden. Dort arbeiten Menschen und Maschinen gemeinsam. Handroboter übernehmen die größeren Montageschritte, alles unter ständiger Kontrolle der DSI-Mitarbeiter, zumeist gelernte Schlosser und Schweißer. Bei kleinteiligen Arbeiten setzt das Unternehmen weiter auf die Fingerfertigkeit der Mitarbeiterinnen. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten vom Stahlrohr zum Fitting durchläuft das Produkt mehrere Waschprozesse, bis es schließlich sauber verpackt auf Reise geht.
DSI arbeitet aber nicht nur Wunschlisten der Kunden ab. DSI entwickelt auch selbst. In einem kleinen Labor testet der Betrieb die Materialien auf Hitze- und Kältebelastungsfähigkeit. Wie lässt sich das Zubehör am besten reinigen? Wie können Produkte optimiert werden?
Übringens muss es nicht immer nur ums Bier gehen. Auch jegliche Softdrinks, die letztlich durch einen Zapfhahn ins Glas kommen sollen, benötigen Zubehör, das im Hause DSI hergestellt wird. Ein ganz anderes Feld erhielt zwischenzeitlich während der Corona-Hochphase Bedeutung: Desinfektionsspender. Den Inhalt bezieht DSI übrigens von der benachbarten Firma FinkTec.
Das Zapfen von Bier dürfte aber weiterhin das Hauptgeschäft bleiben. Auch hier spielt Corona eine Rolle, verrät Björn Hoffmann. Denn die Zahl der Heim-Zapfanlagen habe in der Zeit zugenommen. Nicht nur deshalb möchte DSI nun auch einen Online-Shop etablieren, in dem auch der Otto-Normal-Verbraucher sein Zubehör für ein frisch Gezapftes daheim finden kann.