Bäcker war 20 Jahre in Hamm
Hoberg-Aus im Bahnhof: Post aus Soest löst Rätsel auf
20 Jahre gab es im Hauptbahnhof Hamm den Bäcker Hoberg. Als dort im Januar plötzlich der Betrieb eingestellt war, hieß es auf Nachfrage: „Kein Kommentar“. Nun wurde der Grund bekannt.
Hamm - Mehrere Tage stand das prominent gelegene Ladenlokal im Bahnhof leer, ehe die Fläche am 1. Februar 2021 an die Bäckereikette Kamps überging. „Der Mietvertrag ist ausgelaufen, daher ist die Bäckerei ausgeschieden“, erklärte ein Sprecher der Bahn gegenüber WA.de - immerhin schon etwas mehr als das Unternehmen aus Wickede selbst. Doch auch das war nur ein Teil der Wahrheit.
Einer aktuellen Mitteilung zufolge wurde in den vergangenen Tagen der Betrieb in allen Filialen sowie die Produktion am Stammsitz eingestellt. Ein Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Hoberg‘s Bäckereien GmbH wurde eröffnet: Die Firma steht vor dem Aus, es wird ein Käufer gesucht. „Nach fast einem Jahr der Corona-Pandemie“ sei der Schritt „unabdingbar“ gewesen, heißt es in der Mitteilung der Soester Anwaltskanzlei Kreplin & Partner als Insolvenzverwalter. Und weiter: „Insbesondere die sonst so umsatzstarken Filialstandorte an Bahnhöfen und in Innenstadtlagen mussten durch die wiederkehrenden Lockdown-Situationen massive Umsatzeinbrüche verzeichnen.“
Während nun insgesamt 185 Mitarbeiter freigestellt wurden, hatten die Mitarbeiter der (einzigen) Filiale in Hamm Glück: Sie wurden alle vom Nachfolger Kamps übernommen. Hoberg betrieb zuletzt 14 Filialen in NRW. In Blütezeiten hatte die Großbäckerei mehr als 30 Filialen mit über 400 Mitarbeitern. Zu der harten Verschlankung kam es im Zuge einer Insolvenz im Jahr 2016 .