Das hatte in der Vergangenheit schon etliche Pächter gesehen, darunter ein Kosmetikstudio, ein Dönerladen sowie ein Brötchenservice. Jetzt werden in ihm die Schokofrüchte und andere Dinge hergestellt. Die Lebkuchenherzen beziehe man allerdings von außerhalb, so Himmelmann.
Aus einem Zwei-Mann-Betrieb – Geschäftsführer Karalus hat produziert, Himmelmann hat als „Mädchen für alles“ ausgefahren – ist inzwischen ein Fünf-Mann-Betrieb geworden. Man habe auch drei Fahrer, berichtet Himmelmann. Geöffnet habe der Kirmes-Store freitags, samstags und sonntags von 16 bis 21 Uhr. Mit im Boot habe man auch den Lieferdienst Lieferando.
Wie Himmelmann weiter ausführt, habe man mittlerweile viele Stammkunden. „Zum Beispiel einen Mann aus Bockum-Hövel, der regelmäßig Erdbeer-Schokospieße bestellt und sie dann unter seinen Nachbarn verteilt.“ Andere bestellten ganze Platten mit Früchtespießen oder gemischte Platten. „Süßes Fingerfood sozusagen“, erklärt Karalus. Überhaupt: Die Spieße, insbesondere mit Erdbeeren und Bananen, liefen am besten, so die beiden Geschäftspartner.
Dass ihr Geschäft mit den – künftig wieder erlaubten – Festen einbricht, glauben die beiden nicht. „Ich denke, dass wir mit dem Kirmes-Store eine Nische besetzt haben“, so Himmelmann.
Das Kirmes-Jahr 2022 soll in Hamm ein ganz anderes werden als die Kirmes-Jahre 2021 und 2020 – nämlich ein normales. Denn „normal“ wäre in diesen Zeiten schon enorm viel. Für diese Hoffnung blenden die Schausteller vieles andere weitgehend aus - aus Selbstschutz. Wir haben mit ihnen gesprochen (hier klicken).
Vor gut einem halben Jahr haben sich die beiden noch ein weiteres Standbein geschaffen: Direkt vor ihrem Kirmes-Store steht ein Imbisswagen, der „Hammer School Bus Diner“. Dem einen oder anderen dürfte dabei der US-amerikanische Schulbus einfallen, den Brigitte Kalle, ehemalige Inhaberin vom „Haus Refus“, in einen Burgerladen hatte umbauen lassen. Der steht mittlerweile am Hafen, aber sein kleiner Bruder, ein als Schulbus lackierter Transporter, dient jetzt als die „etwas andere Pommesbude“, wie es auf den Flyern dazu heißt. Auch sie laufe gut, wie Himmelmann sagt. Die Gäste kämen unter anderem aus dem nahe gelegenen Gewerbegebiet sowie aus Lohauserholz. „Auch weil es dort keinen Imbiss mehr gibt.“