Nachbarbezirke helfen aus: Polizei hat Pelkum weiter „im Blick“
Auch wenn die beiden Pelkumer Bezirksbeamten weiterhin gar nicht beziehungsweise nur mit einer geringen Stundenzahl zur Verfügung stehen: Sorgen um die Sicherheit im Stadtbezirk müssen sich die Bürger nicht machen.
Pelkum – „Wir haben Pelkum weiter im Blick“, stellte Polizeisprecher Hendrik Heine klar. Der Bezirk werde regelmäßig durch Beamte aus den Nachbarbezirken Herringen und Rhynern bestreift – allerdings nicht so oft wie es ihre beiden Pelkumer Kollegen vor ihrem Ausfall gemacht haben. Dafür bat Heine um Verständnis. Man stehe zudem regelmäßig mit Bezirksvorsteher Udo Schulte in Verbindung, um auf besondere Situationen entsprechend reagieren zu können.
Auch Bezirksvorsteherkandidat Axel Püttner hat sich angesichts der aktuellen Situation seine Gedanken gemacht und Kontakt zur Polizei gesucht. Der machte er allerdings keine Vorwürfe. Sie könne nichts für die angespannte personelle Situation, stellte Püttner klar.
Ärger mit jugendlichen Randalierern
Dennoch: Besonders vermisst der SPD-Politiker die Präventionsarbeit der beiden Pelkumer Bezirksbeamten. Wie er und Ratskandidat Volker Degelmann berichteten, gebe es seit einiger Zeit Probleme mit lärmenden und randalierenden Jugendlichen im Umfeld der Pelkumer Bürgerhalle und des Wiescherhöfener Marktplatzes. Außerdem gebe es in Pelkum offenbar eine Raser- und eine Drifter-Szene. Durch eine gezielte Präventionsarbeit wären die Probleme vielleicht erst gar nicht aufgekommen.
Polizeisprecher Heine konnte diese Einschätzung nicht teilen. Bestimmte Situationen könnten auch sechs Bezirksbeamte durch Gespräche im Vorfeld nicht verhindern. Hinsichtlich einer ständigen Polizeipräsenz teilte er jedoch die Auffassung von Püttner, dass diese für das Sicherheitsgefühl der Bürger wichtig sei.
Nachfolge für Bezirksbeamten Schulte
Nach Angaben Heines befindet sich einer der beiden Pelkumer Bezirksbeamten, Günter Schulte, aktuell in der beruflichen Wiedereingliederung. Bis zum Jahresende soll er zumindest wieder für einige Stunden vor Ort sein. „Dann geht er allerdings sowieso in den Ruhrstand.“ Hinsichtlich der Nachbesetzung liefen aktuell bereits Gespräche. „Sein Nachfolger soll zu Beginn des Jahres 2021 seinen Dienst in Pelkum aufnehmen.“
Auch bei Britta Dopheide hofft Polizeisprecher Heine, dass die berufliche Wiedereingliederung mit einem reduzierten Stundenumfang noch in diesem Jahr starten kann. Sie und Schulte fehlen krankheitsbedingt bereits seit Anfang 2020.
Immer wieder müssen die Beamten eingreifen: Mit über 60 km/h war zum Beispiel ein Mann auf der Hammer Straße unterwegs. Er flüchtet auf einem skurrilem Tretroller mit Verbrennungsmotor vor der Polizei.
Ein anderer Mann zündete vor der Wohnungstür seines Nachbarn Papier mit Haarspray an. Der Brandstifter von der Sachsenschleife hat hier am Verhandlungstag vor dem Dortmunder Landgericht die gefährliche Tat gestanden.