Der Marktmacht der Discounter ein paar hundert Meter weiter, sieht Steiner gelassen entgegen. „Wir versuchen, uns an deren Preisen zu orientieren. Außerdem schätzen es unsere Kunden, wenn sie an der Ecke etwas bekommen, sich also den Weg sparen können.“
Ungewöhnlich ist die große Auswahl an Spielzeug, die der 45-Jährige und seine Frau anbieten. „Ich habe meine Ausbildung in einer Spielzeugabteilung gemacht“, verrät Steiner. „Schleim geht immer, momentan sind diese Dinoeier gefragt, Renner sind auch diese Styropor-Flieger – bei Kindern und Teenies.“ Der Umsatz passt inzwischen wieder. Ihren Kiosk öffnen die Steiners von 7 bis 20.30 Uhr.
Stefan Steiner und seine Frau Claudia wollen den Kiosk immer weiter zu einem „Tante-Emma-Laden“ ausbauen. Und ihn langfristig als Familienbetrieb etablieren. „Ich habe zwei Söhne mit leichten Behinderungen, die die Alfred-Delp-Schule besuchen“, erklärt der vierfache Vater. „Vielleicht ist der Gedanke naiv. Aber es wäre schön, wenn die beiden hier mitarbeiten könnten, anstatt in einer Werkstatt wie die der Lebenshilfe zu arbeiten.“ Tochter Jana, die am Cornelia-de-Lange-Syndrom leidet, brachte die Familie ins Kiosk-Geschäft: Die Vierjährige brauche viel Zuwendung, so dass Mutter Claudia ihren Beruf aufgeben musste und zu Hause blieb.