SPD schlägt Aussichtsplattform im neuen Drei-Bezirke-Eck vor
Niemandsland oder ist Uentrop größer geworden?
Hamm-Osten - Ein besonderes Fleckchen scheint am neuen Ahsedüker entstanden zu sein. Sicherlich unbewusst. Ist es Niemandsland oder ist gar die Grenze zwischen Mitte und Uentrop verschoben worden?
Der neue Ahsedüker ist nahezu fertig. Der Fuß- und Radweg wieder frei. Die Grünanlagen sollen noch ergänzt werden. Aber was ist das? Früher wäre so etwas bei einem Schnadegang aufgefallen: Die Stadtbezirksgrenze ist eigentlich verschoben. Die Sozialdemokraten sprechen von einem Stück „Niemandsland“ und mutmaßen, der Stadtbezirk Uentrop könnte größer geworden sein.
Mit der Fertigstellung des Ahsedükers zwischen Lippe und Kanal, Kurpark und der neuen Ahsemündung sei ein Stück Land gewonnen worden, dessen Zuordnung die Frage aufwerfe, in welchem Bezirk diese Fläche eigentlich liege, sagt der SPD-Politiker Stefan Heitkemper. Die Ahse sei durchgängig die westliche Grenze des Stadtbezirks Uentrop.
Es geht um einen halben Hektar
Durch die Verlegung der Mündung nach Westen habe der Stadtbezirk Uentrop möglicherweise „einen halben Hektar Fläche hinzu gewonnen“, mutmaßt der SPD-Spitzenkandidat und kündigt, wenn auch nicht ganz ernst gemeint an, „sofort nach meiner Wahl Gebietsverhandlungen mit dem Stadtbezirk Mitte aufzunehmen“.
Bei einem Blick auf den aktuellen Stadtplan und den Grenzverlauf zwischen den Stadtbezirken, wird ersichtlich, dass die Ahsemündung das „Drei-Bezirke-Eck“ der Stadtbezirke Heessen, Mitte und Uentrop ist. Oder Dreiländereck, wie so etwas in Rhynern heißt.
Mündung der Ahse zum zweiten Mal verlegt
Für diese Stelle am Düker schlagen die Sozialdemokraten vor, die besondere Geschichte und Bedeutung der Ahse für die Stadt Hamm in Szene zu setzen. „Der Fluss, ist ja vor mehr als 100 Jahren schon einmal aus der Innenstadt nach Osten verlegt worden, um die alte Kernstadt Hamms vor Hochwasser zu schützen. Jetzt ist die Mündung ein zweites Mal verlegt worden“, sagt Rüdiger Brand, Pressesprecher der UentropSPD.
„Dass der größte Zufluss der Lippe an seiner Mündung den Datteln-Hamm-Kanal unterqueren muss, ist eine wasserwirtschaftliche Besonderheit“, erklärt er, „denn für die angestrebte Durchgängigkeit der Flüsse ist ein Düker natürlich nicht förderlich, aber hier unvermeidbar.“ Technologisch sei es aber ein herausragendes Beispiel für die Ingenieurskunst der Wasserwirtschaft.
Geschichte von Ahse und Lippe ins Blickfeld rücken
Deshalb schlägt die UentropSPD vor, neben der angekündigten Aufforstung der Fläche und der geplanten Ergänzung der Kastanienallee entlang des hoch frequentierten Radwegs eine Aussichtsplattform zu errichten, „die den Menschen den Blick auf Lippe, Kanal und Ahse bietet, aber auch auf den Kurpark oder die Lippeaue“, meint Heitkemper. „Hier kann man im Wortsinn die Geschichte von Ahse und Lippe ins Blickfeld der Menschen rücken und ergänzende Informationen zur Geschichte der Flüsse und der technischen Funktion des Dükers vermitteln.“
Wer das Projekt umsetzen soll? Nach Vorstellung der SPD sollten das Wasser- und Wirtschaftsamt, Lippeverband, Stadtarchiv und die drei Stadtbezirke gemeinsam angehen.