Wie die Stadt Hamm die NRW-Schutzverordnung berurteilt
Neue Corona-Regeln: OB Herter bei wesentlichen Punkten enttäuscht
Die Stadt Hamm sieht ihren Kurs bei den Corona-Regeln durch die neue Schutzverordnung des Landes NRW grundsätzlich bestätigt. Trotzdem schüttelt OB Marc Herter bei zwei wichtigen Punkten den Kopf.
Hamm - „Mit der erweiterten Maskenpflicht am Arbeitsplatz und den Maßnahmen zur weiteren Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum sehen wir uns in unserer ersten Einschätzung aus der letzten Woche bestätigt“, kommentiert Oberbürgermeister Marc Herter in Hamm die neue Landesverordnung. „Umso unverständlicher ist es, dass die Landesregierung den privaten Raum wieder nicht geregelt hat“, so Herter weiter. Gesundheitsminister Laumann hatte am Montag lediglich jedermann „dringend empfohlen“, die Regelungen für den öffentlichen Raum auch aufs Private anzuwenden. (News zum Coronavirus in Hamm.)
Dass keine NRW-Regelung für die Treffen in Privaträumen erfolgte, kam im Rathaus nicht sonderlich gut an. So blieben Spielräume für ein weiter dynamisch verlaufendes Infektionsgeschehen. „Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, die hierzu in der Allgemeinverfügung der Stadt Hamm seit dem 25. November gültigen Bestimmungen weiter in Kraft zu lassen“, so der OB. „Das tun wir, weil wir das Infektionsgeschehen in Hamm weiter eindämmen wollen, nachdem unsere Maßnahmen offensichtlich Wirkung entfalten“, sagte Herter. (Hier klicken für eine aktuelle Regel-Übersicht.)
Corona in Hamm: Stadt schrammt am Hotspot-Status
Seit mehreren Tagen liegt der RKI-Inzidenzwert unter 200, nachdem er vor Wochenfrist noch bei fast 300 gelegen hatte. „Deshalb werden wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, jedoch weiter mit Augenmaß handeln“, so Herter. Neue Verhandlungen mit der Landesregierung angesichts der weiterhin ums knapp vierfach überhöhten Infektionszahlen sah man im Rathaus als unnötig an. Man habe schließlich bereits reagiert und die Allgemeinverfügung erlassen. Zusammenkünfte in privaten Räumen seien die Infektionsquelle Nummer eins.
Corona in Hamm: Schul-Aspekt enttäuscht im Rathaus
„Enttäuscht“ zeigte sich Herter darüber, dass die Landesregierung erneut auch für die Schulen keine eindeutigen Regelungen – etwa ein alternierendes System aus Präsenz- und Distanzunterricht – getroffen habe. In Hamm wird zudem weiter empfohlen, nicht nur an den weiterführenden Schulen, sondern auch in der dritten und vierten Grundschulklasse im Unterricht eine Maske zu tragen.
Corona in Hamm: Schlangestehen vor Supermärkten
Beim Edeka-Markt an der Pauluskirche wurden am Montag bereits im vorausschauenden Gehorsam die neuen Beschränkungen der Kundenzahl erprobt. In der Mittagszeit standen die Menschen dort Schlange und wurden von Ordnungskräften in den Laden gelassen. Dass in Supermärkten, Kaufhäusern und Baumärkten mit einer Gesamtverkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern nun neue Einschränkungen bezüglich der Kundenanzahl pro Quadratmetern getroffen wurden, nahm man im Rathaus zur Kenntnis. Möglichkeiten, daran etwas zu ändern, gebe es nicht.
Corona in Hamm: Feuerwerk
Der Corona-Krisenstab wird sich einer der nächsten Sitzungen erneut mit dem Thema Feuerwerk beschäftigen. Bislang ging man nicht davon aus, dass die Situation in Hamm große Verbotszonen erforderlich mache.