Ermittlungen kommen voran
Nach Blutbad im Hammer Süden wird Ablauf immer klarer
Nach einem brutalen Blutbad und dem daraus resultierenden Tod einer schwangeren Frau in Hamm sitzt der Beschuldigte in U-Haft und schweigt. Doch die Ermittlungen kommen voran.
Hamm - Knapp zwei Wochen nach der tödlichen Attacke auf eine 22-jährige Schwangere in Hamm sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Mordkommission ein gutes Stück vorangekommen.
Stadt | Hamm |
Regierungsbezirk | Arnsberg |
Fläche | 226,3 km² |
Einwohner | 179.916 (31. Dez. 2019) |
Blutbad in Hamm: Ablauf wird immer klarer - Staatsanwalt: Krise in der Beziehung
Als dringend tatverdächtig für die Tat an der Johann-Sebastian-Bach-Straße im Hammer Süden gilt weiterhin der 23-jährige Ex-Lebensgefährte der Hammerin. Der aus Bergkamen stammende Student wurde noch in der Tatnacht am 14. Januar festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Wie der ermittelnde Staatsanwalt Felix Giesenregen auf Anfrage von wa.de erklärte, habe es in der Beziehung des Opfers zu dem Beschuldigten schon im vergangenen Jahr immer wieder gekriselt. Mal seien die beiden zusammen, mal auseinander gewesen. Zum Jahresende sei es dann zum endgültigen Bruch gekommen. Der Beschuldigte habe auch danach die von ihm im vierten Monat schwangere Freundin kontaktiert, um sich mit ihr auszusprechen und zu versöhnen.
Mehrmals habe sich das Opfer noch mit dem 23-Jährigen getroffen, so auch in der Tatnacht. Die junge Frau sei bis etwa 19 Uhr bei Verwandten gewesen und von dort zu Fuß nach Hause gegangen. Sie wohnte nur wenige hundert Meter entfernt vom Tatort, einem Parkplatz an der Ecke Alleestraße/Johann-Sebastian-Bach-Sraße.
Blutbad in Hamm: Schwester von Ex-Freund schaltet Polizei ein
Im weiteren Verlauf des Abends kam es dann zu der fatalen Begegnung und dem Gewaltexzess. Mit mehr als 60 Messerstichen wurde die junge Frau getötet. Der Beschuldigte informierte gegen 22.30 Uhr seine Schwester über das Geschehene; die Schwester schaltete die Polizei ein, die den 23-Jährigen in der Nähe des Tatorts antraf und festnahm.
Tötungsdelikt im Hammer Süden - Ermittlungen vor Ort




Wie Staatsanwalt Giesenregen weiter mitteilte, laufe derzeit noch die Auswertung der Handydaten der Beteiligten. Ebenso solle der 23-Jährige von einem psychiatrischen Sachverständigen begutachtet werden. Die Tatwaffe sei bislang nicht gefunden worden.
Blutbad in Hamm: Gewalt auch gegenüber 22-Jähriger?
Der Beschuldigte stand wegen eines Körperverletzungsdelikts, das nichts mit der Beziehung zu der Gestorbenen zu tun hatte, unter laufender Bewährung. Nach Aussagen der Familie des Opfers soll er aber auch gegenüber der 22-Jährigen gewalttätig gewesen sein.
Ob das stimmt, ist nicht gesichert. Bei der Polizei angezeigt wurden solche Übergriffe nicht. Seit seiner Festnahme in Hamm schweigt der Beschuldigte gegenüber den Ermittlern.