Versuchter Missbrauch
Mutmaßlicher Sextäter lockt Jungen in Hammer Hotel
Vermutlich nur um Haaresbreite ist ein zwölfjähriger Junge von womöglich schweren sexuellen Übergriffen verschont geblieben. Seine Eltern griffen im letzten Moment ein und konnten Schlimmeres verhindern.
Hamm/Dortmund – Vor dem Dortmunder Landgericht wird gegen einen 24-jährigen Mann aus Karlsruhe verhandelt, der im Dezember 2019 einen zwölfjährigen Jungen mit Drohungen zu einer gemeinsamen Nacht in einem Hotel in der Hammer Innenstadt drängen wollte. Am 21. Dezember vergangenen Jahres hatten Polizeibeamte sein Hotelzimmer gestürmt, nachdem die Eltern misstrauisch geworden waren und die Polizei informiert hatten. Seither sitzt der mutmaßliche Sextäter in U-Haft, schweigt zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft.
Danach soll der deutlich ältere Mann über ein Playstation-Spiel im Internet Kontakt zu dem Schüler aus Hamm aufgenommen und eine ganz Weile mit ihm harmlose Gewinnspiele mit Spielgeld veranstaltet haben.
Als der Kontakt etwas vertrauter wurde, baute der Mann schnell eine Drohkulisse auf und forderte Nacktbilder von dem Kind. Ansonsten, so der vermeintliche Computerhacker, werde er sein Handy und das seiner Eltern sperren, werde einen Bann über die Computerspiele des Jungen verhängen.
Foto von Geschlechtsteil verschickt
Der Zwölfjährige fühlte sich hilflos und unter Druck gesetzt, schickte Fotos von seinem entblößten Geschlechtsteil. Doch die Forderungen des Mannes nahmen an Intensität zu, nun sollten sich Beide für eine Nacht in einem Hammer Hotel treffen. Ansonsten drohe wieder der IT-Bann und den Eltern würde was passieren.
Im Elternhaus druckste der Junge rum, erfand eine Geschichte, dass er sich mit einem Mitschüler treffen wolle. Den Eltern kam das Verhalten ihres Sohnes komisch vor, sie drängten ihn, die Wahrheit über seine Pläne zu sagen und alarmierten die Polizei, die den mutmaßlichen Sextäter festnahm.
Bei der Polizei gab der heute 13-Jährige das Erlebte ins Protokoll und kommentierte gegenüber dem Vernehmungsbeamten: „Das ist so ein perverses Schwein!“ Der Prozess wird fortgesetzt.