Keine gültige Fahrerlaubnis
Mordversuch an Polizisten aus Hamm? Ein 25-Jähriger muss sich nun vor dem Dortmunder Landgericht verantworten
Wegen versuchten Mordes an einem Hammer Polizisten muss sich ein 25-jähriger Ahlener ab dem 4. März vor dem Dortmunder Landgericht verantworten.
Hamm – Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Dezember 2019 vor der Polizei in einem VW Sharan reißaus genommen zu haben und dabei auf Kollisionskurs mit einem Motorradpolizisten gegangen zu sein. Nur durch die große Erfahrung des Krad-Polizisten habe dieser einen mit hoher Wahrscheinlichkeit folgenschweren Zusammenstoß verhindern können.
Der 25-jährige Ahlener war auf der Heessener Straße in Hamm aufgefallen, weil er am Steuer telefoniert hatte. Als die Polizei versuchte, ihn zu stoppen, soll der Angeklagte Gas gegeben und mit 120 Kilometern pro Stunde innerorts die Münsterstraße in Richtung Drensteinfurt davongerast sein. Außerhalb der geschlossenen Ortschaft soll er noch weiter beschleunigt haben. Dabei kam es laut Anklage zu der brenzligen Situation mit dem Motorradpolizisten.
Der Angeklagte versuchte zu flüchten
Der Ahlener hatte zum Tatzeitpunkt keine gültige Fahrerlaubnis. Damals berichtete der WA, dass der Sharan-Fahrer bis nach Ahlen raste, dort sein Auto abstellte und zu Fuß weiter flüchtete. Hier konnte ihn die Polizei aufgreifen. Letztlich wurde bei der Verfolgungsjagd niemand verletzt.
Für den Prozess in Dortmund sind zunächst drei Verhandlungstage anberaumt. Weil er versucht haben soll, eine Straftat zu verdecken, wurde die Anklage wegen Mordversuchs erhoben.
Der Polizeibedienstete Thorsten W. aus Hamm wurde vor etwas mehr als einem Jahr festgenommen. Der Verdacht: Unterstützung der rechtsterroristischen „Gruppe S.“. Ab April sitzt auch er auf der Anklagebank.