Radfahrer könnten profitieren
Mittlere Spur für Linksabbieger? SPD hat Lösung für Gefahrenstelle an Goethestraße
Hamm-Mitte – Vier Fahrspuren hat die Goethestraße, dafür aber keinen Radweg. Mit einer Reduzierung auf drei Spuren für Autos wollen die Sozialdemokraten Platz für Radfahrer schaffen, ohne den Autoverkehr auszubremsen.
Möglich machen soll das ein durchgehender mittlerer Fahrstreifen für Linksabbieger. Der SPD-Vorsitzende und OB-Kandidat Marc Herter sieht den Plan als Beispiel für eine Neuverteilung des Verkehrsraumes, die allen Verkehrsteilnehmern zugute kommen soll.
An der Kreuzung von Allee- und Goethestraße, an der die Sozialdemokraten ihre Idee gestern vorstellten, sind ein paar Meter Schutzstreifen für Radfahrer aufmarkiert. Sicher sei es dort aber nicht, sagte Klaus-Peter Kappelt vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), schließlich könne man als Radler durchaus in den Sog eines eng überholenden Lastwagens geraten.
Stadtverwaltung gegen Umgestaltung
Die Stadtverwaltung hatte Umgestaltungsplänen für die Goethestraße unlängst eine Absage erteilt: Das hohe Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße lasse die Umwandlung von je einer Richtungsfahrspur in einen Radweg oder Radfahrstreifen nicht zu.
Nach Vorstellung der Sozialdemokraten müssten nicht zwei, sondern nur eine Fahrspur wegfallen, um Platz für Radler zu schaffen. Herter zufolge soll eine Fahrspur in der Straßenmitte den Linksabbiegern vorbehalten bleiben, wechselseitig in Richtung Norden und Süden. Der durchgehende Autoverkehr könnte auf je einer Richtungsspur geradeaus fahren, ohne hinter Linksabbiegern warten zu müssen.
Herter: Autofahrer kommen so schneller durch
Autofahrer, so der Landtagsabgeordnete, kämen nach dem SPD-Modell sogar schneller voran. Den Platz der wegfallenden vierten Fahrspur könne man dann für sichere Radspuren am Fahrbahnrand verplanen.
Damit wäre allen geholfen, so Herter weiter: Autofahrern, Radfahrern und lärmgeplagten Anwohnern.
Eine Absage erteilten die Sozialdemokraten Forderungen nach einem LKW-Durchfahrtsverbot für die Goethestraße. Wegen der Einstufung als Bundesstraße sei das nicht durchsetzbar, so Herter. Möglich sei jedoch eine nächtliche Durchfahrtssperre wie auf der Bundesstraße 1 in Dortmund.
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Der ADFC-Vorsitzende Kappelt begrüßte die SPD-Vorschläge. Wenn Radwege sicherer werden, würden auch mehr Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen und die Straßen so entlasten.
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