Hotspot Hamm
Maskenpflicht gilt für alle, auch mit Attest - Corona-Stresstest in Hamm
Das Leben in Corona-Zeiten ist schon nicht immer ganz einfach, umso schwieriger kann es im Krankheitsfall werden. Wie im Fall von Egon L.*, der von seinem Hausarzt wegen seiner Erkrankung eine Überweisung ins Medizinische Versorgungszentrum für Gefäßkrankheiten (MVZ) erhalten hat.
Hamm – Weil sein Hausarzt seine Praxis in der Nähe des neben dem Marienhospital gelegenen Medizinische Versorgungszentrum für Gefäßkrankheiten (MVZ) hat, wollte Egon L. die Überweisung direkt persönlich abgeben und einen Behandlungstermin vereinbaren. Beim Betreten ignorierte er offenbar bewusst die Hinweise auf die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes aufgrund des Coronavirus‘, die laut Dr. Andreas Franik, dem medizinischen Leiter des MVZ in Hamm, mehrfach deutlich an Türen und im Aufzug angebracht sind.
Hamm | |
Fläche | 226,3 km² |
Bevölkerung | 179.397 (2016) |
Maskenpflicht in Hamm: Patient muss trotz Attest das MVZ verlassen
Egon L. habe bei seiner Anmeldung in der Praxis darauf hingewiesen, dass er ein ärztliches Attest habe, das ihn vom Tragen eines Mund-Nase-Schutzes befreie. Das habe ein „Mann in weißer Kleidung“ aber nicht akzeptiert und er habe das MVZ verlassen müssen.
„Wir weisen keinen Patienten ab, der behandelt werden muss“, stellte Franik auf WA-Nachfrage klar. Allerdings müssten sich alle an die Regeln halten, und dazu gehöre aktuell das Tragen des Mund-Nase-Schutzes. Dass es davon beim Betreten der Praxis keinerlei Ausnahme gibt, sei den Hinweistafeln zu entnehmen. Denn: „Wir sind sowohl unseren Patienten als auch unseren Mitarbeiten gegenüber besonders verpflichtet“, so Franik.
Maskenpflicht in Hamm: Risiko-Patienten im MVZ
In das MVZ in Hamm kämen Patienten, die allesamt zur besonders vom Coronavirus gefährdeten Risikogruppe gehören – nicht allein vom Alter her, sondern weil es sich häufig um Dialyse-Patienten handele oder um solche mit Lungentransplantationen.
Auf den Hinweistafeln werde auch darum gebeten, das MVZ nicht zu betreten, sondern telefonischen Kontakt aufzunehmen, wenn Patienten Probleme mit dem Tragen eines Mund-Nase-Schutzes haben. Dann werde nach Lösungen gesucht. Unter anderem für solche Fälle gebe es ein Abkommen mit dem Marienhospital, in dem ebenfalls gefäßchirurgische Behandlungen durchgeführt werden und an das sich nun auch Egon L. wenden könne. - *(Name von der Reaktion geändert)
Die Stadt Hamm macht den Alleingang und geht angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen mit einer eigenen Allgemeinverfügung vor. Sie gilt ab Freitag.