Tritt OB Hunsteger-Petermann nun nochmals an?
Hammer Herter scheitert bei Wahl zum Landtagsfraktionschef
[Update] Düsseldorf/Hamm - Thomas Kutschaty ist der neue Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag. Der 49-Jährige setzte sich am Dienstag bei einer Kampfabstimmung in der SPD-Fraktion gegen Marc Herter aus Hamm durch.
Kutschaty, bisher Vizefraktionschef, ist damit Nachfolger von Norbert Römer. Ex-Justizminister Kutschaty, Vorsitzender der SPD Essen, erhielt 35 Stimmen, Herter nur 31. Es gab eine Enthaltung. Zwei Abgeordnete fehlten in der Sitzung. Der Hammer Herter war leicht favorisiert in das Rennen gegangen, da er dem zahlenmäßig starken Regionalverband Westliches Westfalen angehört.
Der Ausgang der Wahl dürfte Folgen für die Kommunalwahlen in Hamm in zwei Jahren haben. Schließlich ist der 43-jährige Herter Vorsitzender der Hammer Sozialdemokraten und damit schon von Amts wegen ein möglicher Oberbürgermeister-Kandidat seiner Partei.
Die Niederlage Herters könnte also bedeuten, dass seine politische Zukunft nicht mehr auf Landesebene, sondern in seiner Heimatstadt Hamm liegt. 20 Jahre, von 1994 bis 2014, war Herter Mitglied im Rat der Stadt Hamm, davon zehn Jahre als Vorsitzender der SPD-Fraktion. Nach dem Abtritt von Dennis Kocker sucht die SPD für 2020 noch einen Oberbürgermeister-Kandidaten.
Sollte Herter das sein – so hört man aus dem Rathaus – überlegt Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) tatsächlich noch mal anzutreten – auch wenn er dann 67 Jahre alt und 21 Jahre im Amt sein wird. Denn Herter wäre ein gefährlicher Gegner für die
CDU, bei der Landtagswahl vor einem Jahr hat der Sozialdemokrat gegen CDU-Parteichef Arnd Hilwig klar mit fast zwölf Prozentpunkten Vorsprung gewonnen. Hilwig gilt als möglicher CDU-Kandidat für Hunstegers Erbe.
Neue Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion ist Sarah Philipp. Sie erhielt 38 von 67 abgegebenen Stimmen und folgt auf Marc Herter.
Der 49-Jährige Kutschaty löst den langjährigen Fraktionschef Norbert Römer ab. Die von SPD und Grünen geführte Landesregierung war vor einem Jahr bei der Landtagswahl in NRW abgewählt worden. Die SPD sitzt nun in der Opposition. Lesen Sie hier mehr zum Thema.