Die Bahn muss die Maßnahme verschieben
Langes Warten auf den Schallschutz in Westtünnen und Berge
Westtünnen/Berge – Die Lärmschutzwände entlang der Bahnstrecke in Westtünnen und Berge werden nicht vor 2024 gebaut. Das teilte nun ein Bahn-Sprecher auf WA-Anfrage mit.
Entsprechende Gerüchte kursierten seit einiger Zeit in Westtünnen, die CDU-Bezirksfraktion hatte daraufhin auch bereits eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt. Deren Stellungnahme steht allerdings noch aus. Ein Grund dafür könnte der schleppende Informationsfluss seitens der Bahn Netz AG sein. Auch der WA wartete seit Mitte Dezember trotz mehrmaliger Nachfrage auf eine Antwort.
Eigentlich war geplant, mit den Arbeiten in Westtünnen und Berge am 7. Mai 2021 zu starten. Dafür waren extra so genannte Sperrpausen in den Fahrplan eingestellt. In dieser Zeit fährt kein Zug, so dass Baumaßnahmen an den Schienenwegen durchgeführt werden können.
Doch in der Vorbereitung des Vergabeverfahrens für den Bau der Schutzwände habe es Verzögerungen gegeben, erklärte nun ein Bahnsprecher. „Damit mussten die Ausschreibungsunterlagen angepasst werden, wodurch wiederum der geplante Vergabetermin nicht gehalten werden kann. Das bedeutet, dass die geplanten Sperrpausen für den Bau der Wand in Westtünnen nicht genutzt werden können“, erläutert der Bahnsprecher das Dilemma.
Und Sperrpausen sind nicht so einfach zu bekommen: Die nächste könnte erst im Jahre 2024 bewilligt werden, so der Bahnsprecher. Solange dürfte es also mindestens noch dauern, bis die drei Meter hohen Wände aufgebaut werden.
Was der Schallschutz bedeutet.
Zusätzlich sollen passive Maßnahmen, wie zum Beispiel der Einbau von Schallschutzfenstern, gefördert werden – auch in Westtünnen und Berge. Immerhin hiermit will die Bahn möglichst nicht bis 2024 warten. „Aktuell wird geprüft, ob mit der Umsetzung dieser passiven Maßnahmen bereits im Vorfeld der Errichtung der Schallschutzwand begonnen werden kann“, so der Bahnsprecher.
Im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Bundes werden in Hamm Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von 18 Kilometern errichtet. Im vergangenen Jahr ist eine knapp 2,5 Kilometer lange Wand in Pelkum errichtet worden.
Die Schallschutzwände sind nicht ganz unumstritten. Während viele Bürger Westtünnens und Berges die Wände quasi herbeisehnen, gibt es auch Gegner. Das sind zumeist direkte Anwohner, die befürchten, dass sie sich durch die hohen Mauern direkt an ihrer Grundstücksgrenze wie eingesperrt fühlen werden.