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Rückblick Zweiter Weltkrieg: So erging es den Hammern in den schwierigen Jahren

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Von: Sascha-Nikolai Paschedag

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Geschichte im Schaufenster von David und Melissa Neblik.
David und Melissa Neblik führten zahlreiche Zeitzeugen-Interviews über die Nachkriegszeit in Hamm. © © Andreas Rother

Das Leben im und nach dem Krieg war vor allem im Ruhrpott von harter Arbeit geprägt. Doch auch damals schon galt: Arbeit ist nicht alles. Eine Ausstellung mit Zeitzeugen-Interviews geht dem auf den Grund.

Hamm – Es tut sich etwas hinter den Glasfassaden des alten Kaufhof-Gebäudes. Zwar steht das Gebäude seit Oktober 2020 leer, in den Schaufenstern sind hingegen immer wieder kleinere Ausstellungen zu sehen. Nun eröffnete dort aber eine neue Kunstinstallation, die den Titel „Hamm zwischen Bunker & Kohle“ trägt.

Kunst-Installation im Kaufhof zur Kriegs- und Nachkriegszeit

Die Installation ist das Projekt von David und Melissa Neblik, die beide an der FH Dortmund Szenografie und Kommunikation studieren. „Es ist grundsätzlich ein Teil unserer Masterarbeit“, sagt Melissa Neblik, aber: „Es ist auch viel mehr als das.“
In der Kunstinstallation werden die beiden Zeitzeugen aus ihrer Kindheit während und nach dem Zweiten Weltkrieg berichten lassen. Die Geschichten sollen den Menschen, die die Ausstellung besuchen, eindrucksvoll näherbringen, was die Menschen damals erlebt haben. „Und wir wollen den Zuschauern der Installation diese Geschichten etwas näherbringen“, so David Neblik.

Zeitzeugen-Interviews für Installation im Kaufhof

Fünf Zeitzeugen wurden dafür innerhalb des letzten Jahres interviewt und gaben den beiden Einblicke in das damalige Leben. „Es war viel spannender als früher der Geschichtsunterricht, wir haben durch die Interviews viel mehr über die damalige Zeit lernen können“, sagt David Neblik. „Beispielsweise war mir nie bewusst, dass auf der Zeche Radbod ein Arbeitslager existierte.“

Die Zeitzeugen berichten in den Interviews sowohl von der Kindheit im Bunker als auch von der Zeit danach, als das Land wieder aufgebaut wurde. Gerade diese Zeit sei es, die viele auch positiv herausgestellt hätten. „Es war schön mitanzusehen, mit wie viel Freude sie auch an manches von damals zurückdachten“, sagt Melissa Neblik.

Die Interviews der Zeitzeugen werden als Video hinter den Glasfassaden des Kaufhofs zu sehen sein. Draußen werden ergänzend kleinere Lautsprecher aufgebaut. Zudem werde aber auch mit Untertiteln gearbeitet. Und: Wer es eilig hat, kann das ganze Interview auch im Internet nachhören. „Wir haben dafür extra QR-Codes erstellt, die die Menschen scannen können. Wenn jemand das ganze Interview hören will, aber gerade keine Zeit hat, kann er es so nachholen“, sagt David Neblik.

Geplant sei die Ausstellung bis zum 23. April, wie es danach mit der Installation weiter gehen wird, stehe noch nicht fest. „Wir machen dann erst mal eine kleine Pause und kümmern uns um unser Eigenheim“, sagt Melissa Neblik und lacht.

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