Es wird heißer und bunter in der Stadt
Plakate ohne Ende: Der Wahlkampf in Hamm wird jetzt sichtbar
Es wird heißer und bunter in Hamm: Ab Sonntag darf die Stadt offiziell mit Wahlplakaten "geflutet" werden. Denn bis zum Tag der Kommunalwahl sind es dann noch genau sechs Wochen; das ist die erlaubte Frist.
Hamm - Gut möglich, dass an diesem Wochenende schon das eine oder andere Wahlkampfplakat im Stadtgebiet zu sehen sein wird. Zumindest hatte die Stadt entsprechende Willensbekundungen vom einen oder anderen Wahlkampfteam vernommen. Vermutlich geht es aber erst am Montag richtig los.
Den größten optischen Eindruck sollen in der Zeit bis zum 13. September bis zu 233 "Wesselmänner" (*) schinden: Das sind die Großplakate, die primär an belebten Kreuzungsbereichen aufgestellt werden. Die CDU wird davon auf dem Gebiet der Stadt Hamm 78 Mal Gebrauch machen, die SPD 66 Mal, die Grünen 20 Mal, die Linke 21 Mal und die FDP 23 Mal. Insgesamt wurden nur zwei Anträge abgelehnt, beide von der CDU.
Für Bundes- und Landstraßen unter Verwaltung des Landesbetriebs Straßen-NRW haben die CDU weitere 11 und die SPD 14 weitere Anträge gestellt. Weil es sich dabei um "typische" Standorte handele, würden diese Anträge sicher genehmigt, erklärt Stadtsprecher Tom Herberg.
Jede Menge kleine Plakate kommen dazu
Unbegrenzt möglich sei das Aufhängen der klassischen kleinen Plakate im Din-A3-Format, ergänzt der Stadtsprecher. Hier seien lediglich die "üblichen Tabuzonen" zu berücksichtigen - darunter die Fußgängerzone (außer im Zusammenhang mit einem Werbestand), öffentliche Gebäude, Brückengeländer, Ampeln und Verkehrsschilder, Kreuzungs- und Einmündungsbereiche sowie 25-Meter-Bereiche vor Ampeln, Zebrastreifen und Bahnübergängen.
Den Vorgaben entsprechend müssen alle Plakate im Stadtgebiet bis zum 27. September wieder abgehängt sein. Eine Ausnahme ist im Fall einer Stichwahl gegeben: Dann dürfen die Plakate länger hängen bleiben oder neu überklebt werden.
Weniger Wahlberechtigte als vor sechs Jahren
Bei der Stadt sind in diesem Jahr 136.000 Wahlberechtigte verzeichnet; das seien knapp 1400 weniger als bei der Kommunalwahl vor sechs Jahren. Die Gründe für diesen Rückgang kann die Stadt nicht explizit benennen - sie sind wohl primär strukturell bedingt. Zur Teilnahme an dieser Wahl berechtigt sind alle deutschen oder EU-Staatsbürger, die mindestens 16 Jahre alt sind und mindestens 16 Tage vor dem Wahltag ihren Hauptwohnsitz in Hamm hatten.
All diese Bürger werden ihre Wahlbenachrichtigungen ab Mitte kommender Woche im Briefkasten haben, kündigt Herberg an.
Die Stadt ist in insgesamt 137 klassische Wahlbezirke und 37 Briefwahlbezirke aufgeteilt.
Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wurde eine Wahlbeteiligung von 51,5 Prozent verzeichnet.
(*) Der vor allem im Politjargon verwendete Begriff "Wesselmänner" geht auf den in Wattenscheid ansässigen Großplakatehersteller Wesselmann zurück. Die 1965 gegründete Firma ist deutschlandweit Marktführer für die 3,60 mal 2,90 Meter großen mobilen Werbeflächen, die - wie jetzt wieder in Hamm - zumeist in Wahlkämpfen genutzt werden.