Kirsten und Bernd Silz vom Hotel „Zu Freunden“
Hotelbetreiber aus Sandbochum trotz Corona-Krise optimistisch
Kirsten und Bernd Silz, die am 23. März ihr Hotel „Zu Freunden“ im ehemaligen „Haus Römer“ eröffnet haben, lassen sich durch die Corona-Krise nicht entmutigen.
Sandbochum – „Natürlich ist die Lage alles andere als ideal“, erklärt Bernd Silz. Derzeit kämen sie aber betriebswirtschaftlich noch klar. Die Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Lockdown hätte ihnen sogar richtig Auftrieb gegeben: „Das Kerngeschäft in diesem Jahr sind natürlich Geschäftsreisende“, sagt Silz. Aber gerade nach dem ersten Lockdown seien auch viele Gäste da gewesen, die zu Familienbesuchen gekommen seien. Besonders positiv hätten sie aber die vielen Radwanderer wahrgenommen.
An Rämer-Lippe-Route gelegen
„Wir liegen ja unmittelbar an der Römer-Lippe-Route. Das hatten wir in unserer ursprünglichen Planung direkt berücksichtigt“, sagt der Hotelier. So seien sie auf der preisgekrönten Internetseite der Route selbst, wie auf der Internetseite „Bett + Bike“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) gelistet. Als der erste Lockdown dann vorbei war und der Trend durch die Unsicherheit bei der Urlaubsplanung zu Reisen in Deutschland ging, sei bei ihnen sofort viel los gewesen.
„Die Radfahrer waren gerne hier, und wir freuten uns, dass unsere Idee so gut ankam“, erinnert sich Silz. Der zweite Lockdown hatte dann die Beherbergung der vorerst letzten Urlaubsgäste verhindert – und das angesichts des spätsommerlichen Wetters.
Handwerker und Geschäftsreisende
Derzeit hätten sie vor allem über die Woche noch Gäste zu beherbergen, denn dann kommen die Geschäftsreisenden. „Die Handwerker sind immer noch gerne zu Gast“, sagt der Unternehmer. Doch bei den großen Unternehmen spüre er auch schon einen Rückgang. In der Regel kämen viele Geschäftsreisende in das verkehrsgünstig gelegene Hotel, die in den großen Betrieben in Hamm, Bergkamen oder Bönen ihrer Arbeit nachgingen. Doch dort scheine man derzeit auch aus Vorsicht immer mehr auf Videokonferenzen und andere Kommunikationsmittel zurückzugreifen. Sie hofften aber, dass die Besucherzahlen bei den Gewerbekunden weiterhin auf dem jetzigen Niveau stabil blieben.
So können sie aus der Not eine Tugend machen. „Wenn freitags die letzten Gäste gefahren sind und wir alles gründlich gereinigt haben, dann machen wir uns ein erholsames Wochenende“, sagt Silz. Eigentlich hätte er dann Zeit für Reparaturen und ähnliches. Doch derzeit ist fast nichts zu tun: Der gelernte Betriebsschlosser hat vor der Neueröffnung das Haus zum großen Teil in Eigenleistung umfassend saniert.