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Kampf gegen Durchgangsverkehr auf Dortmunder Straße

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Von: Stefan Gehre

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Um die Ortsdurchfahrt Herringen zu entlasten, möchte die CDU mehr Fahrzeuge über die Johannes-Rau-Straße leiten. Da hat noch „Luft nach oben“.
Um die Ortsdurchfahrt Herringen zu entlasten, möchte die CDU mehr Fahrzeuge über die Johannes-Rau-Straße leiten. Da hat noch „Luft nach oben“. © © Andreas Rother

Wie soll die Dortmunder Straße vom Durchgangsverkehr befreit werden? Darüber wollen die Herringer Politiker in den kommenden Monaten reden und warten auf eine Antwort der Stadt.

Herringen – Ja, die seinerzeit als Umgehungsstraße angelegte Johannes-Rau-Straße (Kanaltrasse) hat mit dazu beigetragen, dass der Herringer Ortskern verkehrlich entlastet wurde. Allerdings sieht die CDU-Bezirksfraktion noch Luft nach oben und möchte noch mehr Verkehre über die Johannes-Rau-Straße leiten. Zur nächsten Bezirksvertretersitzung hat sie daher eine Anfrage zu dem Thema gestellt. Eine besondere Rolle könnte aus ihrer Sicht dem Kreuzungsbereich Johannes-Rau-Straße/Dortmunder Straße/Herringer Heide zukommen: „Welche Maßnahmen können hier ergriffen werden, um den Verkehr besser auf die Johannes-Rau-Straße zu leiten?“

Aktuelle Zahlen zu deren Belastung gibt es nicht, die letzten stammen aus dem Verkehrsbericht 2018. Damals wurden auf der Johannes-Rau-Straße 6 000 (West) beziehungsweise 8 000 (Ost) Fahrzeuge am Tag gezählt, der Anteil des Lkw-Verkehrs lag bei 19 beziehungsweise 16 Prozent. Durch Neuansiedlungen wie das Maxi-Terminal Hamm auf dem Gelände der Firma Lanfer an der Hafenstraße dürfte der sich inzwischen aber erhöht haben. Dennoch: Die Johannes-Rau-Straße habe bereits zu einer Entlastung der Dortmunder Straße geführt, könne aber noch weitere Lkw-Verkehre aufnehmen, so die CDU in ihrer Anfrage.

Dortmunder Straße: „Schadstoffbelastung reduzieren“

Denn sie sieht die Neugestaltung der Herringer Ortsdurchfahrt als eine „große Aufgabe“ an. Durch das hohe Verkehrsaufkommen auf der Dortmunder Straße werde das Herringer Zentrum gespalten. Der Kraftfahrzeugverkehr sollte dort weiter verringert werden, auch und vor allem, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren.

Ein Baustein könnte aus Sicht der CDU sein, den Zulieferverkehr in Richtung MaxiTerminal und Hafen zielgerichtet über die Johannes-Rau-Straße zu leiten – und zwar schon ab der Kreuzung mit der Dortmunder Straße und der Herringer Heide. Das Problem ist aus Sicht der Christdemokraten jedoch, dass die Kreuzung nur „notdürftig repariert und derzeit in einem schlechten Zustand ist“. Zudem sei im weiteren Verlauf der alte Teil der Hafenstraße seit einigen Jahren stark beschädigt.

Dortmunder Straße: Auch Hafenstraße im Visier

Das betrifft vor allem den Bereich in Höhe Metro, der bereits starke Schäden aufweist. Noch schlimmer sieht es auf den Seitenstreifen aus, wo parkende Lkw tiefe Spurrillen hinterlassen haben. Und zu den Stoßzeiten „drubbelt“ sich der Verkehr dort erheblich. Die SPD Herringen hatte deshalb schon vor Jahren ein Konzept für die Hafenstraße gefordert und das Thema auch in ihren 20-Punkte-Plan zur Kommunalwahl 2020 aufgenommen. Getan hat sich bislang aber nichts, nicht einmal annähernd.

Dabei werden konkrete Maßnahmen für die Hafenstraße beziehungsweise die Johannes-Rau-Straße bereits im fünf Jahre alten Verkehrsbericht genannt. 2018 hatte die Straße gerade einmal eine Auslastung in Höhe von 60 Prozent der ursprünglichen Verkehrsprognose erreicht. „Es besteht somit noch ein deutliches Potenzial zur Umlenkung weiterer Durchgangsverkehre“, so eine klare Aussage im Verkehrsbericht. Um eine noch bessere Nutzung der Kanaltrasse als Autobahnzubringer zu erreichen, seien folgende Maßnahmen erforderlich: Eine bessere Verkehrslenkung von der A 1/Dortmunder Straße auf die Kanaltrasse, die Neuordnung des Lkw-Parkens auf der Hafenstraße, der Ausbau der Kreuzung Hafenstraße / Römer- / Radbodstraße, die Aufweitung der Hafenstraße bei Erneuerung der DB-Brücke sowie die Umgestaltung der Dortmunder Straße im Ortskern Heringen und der westlichen Wilhelmstraße.

Verkehre in Herringen

Laut dem Verkehrsbericht 2018 liegt die Belastung der Johannes-Rau-Straße bei 6 000 (Ost) beziehungsweise 8 000 (West) Fahrzeugen am Tag. Deutlich höher ist das Verkehrsaufkommen auf der Dortmunder Straße, das zwischen 10 000 (Herringer Markt) und 16 000 (Höhe Autobahn) beziehungsweise 17500 Fahrzeugen/Tag (Isenbecker Hof) liegt. Für 2030 werden folgende Zahlen prognostiziert: Johannes-Rau-Straße 9 000 (Ost) beziehungsweise 14 000 (West) Fahrzeuge/Tag; Dortmunder Straße 7 000 (Marktplatz) beziehungsweise 13 000 (Isenbecker Hof) Fahrzeuge am Tag.

Den ersten Punkt hat die CDU Herringen jetzt noch einmal aufgegriffen und eine ganze Reihe Fragen dazu gestellt. Mit Blick auf die Ortsdurchfahrt Herringen gibt es konkrete Pläne zum Bau von zwei Kreisverkehren. Die anderen Maßnahmen dürften erst mittel- bis langfristig umgesetzt werden.

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