Ganz aufgeben wollte er seinen Laden, die frühere „Tränke“, jedoch nicht. In der Zwischenzeit half, dass die Kicins seit fast zehn Jahren erfolgreich das Restaurant „Zum Stefan“ am Dasbecker Weg betreiben, selbst in den Corona-Zwangspausen machte er mit Essen zum Mitnehmen Umsatz und erhielt viel Zuspruch von seinen Gästen.
Jetzt der Restart an der Ahlener Straße, aber warum? „Ich wurde in den vergangenen Wochen von vielen Gästen gefragt, wann ich wieder aufmache“, erzählt Kicin. Obendrein wurde sei im Bekanntenkreis häufig angesprochen worden, ob er nicht etwas mit jugoslawischem Flair anbieten wolle. In Hamm gebe es zwar viele Restaurants mit Speisen vom Balkan, aber nichts Café-artiges, sagt er. Seine Landsleute müssten nach Dortmund und weiter fahren. Und so schraubten die Kicins, selbst Bosnier, für die Wiederöffnung am Konzept – und änderten den Namen.
„Naš Kafić“ steht nun auf den Fensterscheiben. Das ist bosnisch und heißt so viel wie „Unser Café“. Denn mit der Wiedereröffnung wollen sich die Eheleute vom Kneipen-Image lösen. Der alte Name stehe für Rustikales, das passe nicht zur modernen Einrichtung. Eingeladen sind „Frauen, Männer, Kinder“, sagt Ziki Kicin – und die alten Gäste, die am Abend ihr Bier genießen wollen.
Jugoslawische Musik soll im Hintergrund laufen, „so wie im Urlaub in Bosnien, Kroatien und Serbien“, erklärt der Wirt. Innen hat sich nichts geändert. Der Kicker und der Darts-Automat bleiben stehen. Der Biergarten wurde verkleinert, um ihn gemütlicher wirken zu lassen.
Gerne hätten die Kicins schon früher wieder geöffnet. Doch das scheiterte letztlich am Personal. Viele, die früher in der Gastronomie gearbeitet haben, hätten sich in zwei Jahren Corona anderweitig orientiert. „Egal, wen du fragst, alle suchen“, so Ziki Kicin. Auch das ist ein Grund, weshalb er jetzt wieder wie ganz zu Anfang hinter dem Tresen steht – und um seine alten wie neuen Gäste persönlich willkommen zu heißen.
Dienstags bis samstags von 18 bis 24 Uhr, sonntags von 15 bis 22 Uhr.