Blitzumfrage im Kammerbezirk
Corona-Krise hat Handwerk mit voller Wucht erfasst
Dortmund/Hamm - Die Corona-Krise hat das Handwerk mit voller Wucht erfasst, gerade auch im Kammerbezirk Dortmund. Jeder zweite Betrieb in NRW ist von den Auswirkungen betroffen; im Kammerbezirk sind es 36 Prozent.
Hamm/Dortmund - Am stärksten treffen die Probleme das Lebensmittelhandwerk. Hier berichten bereits rund drei Viertel der Betriebe von negativen Auswirkungen. Am besten hält sich zunächst noch das Bauhauptgewerbe, wo aktuell erst 21 Prozent der Unternehmen Beeinträchtigungen verspüren. Das hat eine Blitzumfrage der Dachorganisation Handwerk-NRW mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag (WHKT) ergeben, an der landesweit 5548 Unternehmen - 788 aus dem Kammerbezirk Dortmund, zu dem auch Hamm gehört - teilgenommen haben.
Da die Krise dynamisch voranschreitet, spiegelt die Umfrage der vergangenen Tage zwar nicht den "Stand heute" wider. Sie zeige aber trotzdem schon, dass das Handwerk weitreichend betroffen ist von der Corona-Krise, berichtete die Kammer am Freitag:
- 19 Prozent der befragten Handwerksfirmen aus dem Kammerbezirk Dortmund antworteten, sie seien aktuell bereits stark oder gar sehr stark von nachlassender Nachfrage und Umsatzrückgang erfasst.
- Ein drohender Liquiditäts-Engpass ist das von den Unternehmen aller Branchengruppen des Handwerks am häufigsten genannte Problem. 49 Prozent der befragten Firmen sehen für die nahe Zukunft Zahlungsschwierigkeiten voraus.
- 40 Prozent erwarten Kurzarbeit – insbesondere das Baugewerbe, die Zulieferunternehmen und größere Lebensmittelbetriebe.
- 37 Prozent erwarten einen erhöhten Kreditbedarf.
Coronavirus in Hamm: "Nie dagewesene Ausnahmesituation"
„Wir befinden uns in einer nie dagewesenen Ausnahmesituation, die uns alle vor besondere Herausforderungen stellt", so Kammer-Präsident Berthold Schröder. "Gleichzeitig möchte ich allen Handwerkerinnen und Handwerkern im Kammerbezirk Dortmund Mut machen, dass sie in der aktuellen Lage nicht alleine gelassen werden.“
Die Landesregierung habe mit der Verabschiedung des 25 Milliarden-Euro-Hilfspaketes bewiesen, dass sie den Ernst der Lage erkannt habe und jetzt rasch und beherzt handeln werde, sagt Schröder. Zusätzlich würden die Handwerkskammern dabei unterstützen, das wirtschaftliche Leben so gut es geht aufrechtzuerhalten. - WA
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